Debatte um Kirchenaustritt: Ist die Kirchensteuer noch zeitgemäß?

Ein Teilaustritt aus der katholischen Kirche ist nicht möglich – das hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Ein Mitglied der katholischen Kirche müsse demnach immer Kirchensteuer bezahlen. Doch wohin fließt das Geld aus der Steuer?

Carsten Frerk 

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat es bestätigt: Wer aus der katholischen Kirche austritt und keine Kirchensteuer mehr bezahlt, scheidet gleichzeitig aus der Glaubensgemeinschaft aus – und hat somit keinen Anspruch mehr auf kirchliche Trauungen, Taufen, Begräbnisse und die Kommunion.

Jedes Jahr treten mehr als 100.000 Menschen deutschlandweit aus der katholischen Kirche aus – oft auch weil sie keine Kirchensteuer bezahlen wollen. Denn in welche Bereiche das Geld aus der Kirchensteuer fließt, ist ziemlich undurchsichtig. Die Kirche selbst hält sich bedeckt über ihre Finanzen, lediglich die finanzielle Unterstützung für zahlreiche caritative Organisationen wird immer wieder gerne betont.

Leisten Kirchensteuerzahler wirklich einen Beitrag zum Gemeinwesen – oder was passiert mit dem Geld?

Das erklärt uns der Politologe und Autor Carsten Frerk.