Der Emissionshandel ist tot! Es lebe der Emissionshandel?

In Sachen Umweltschutz scheint sich Europa uneinig zu sein. Denn die EU-Kommission ist damit gescheitert, den europäischen Emissionsrechtehandel zu verändern. Man wollte die aktuell extrem billigen CO²-Rechte eigentlich aufwerten.

Als die Europäische Union 2005 den Emissionsrechtehandel beschlossen hat, freuten sich viele Umweltschützer. Damals dachten viele, die Politik setze endlich ein Zeichen gegen den exzessiven Ausstoß von CO².

Ein Unternehmen sollte demnach nur noch so viel CO² ausstoßen, wie es mit gekauften Emissionsrechten decken kann.

Doch so plausibel die Idee scheint, so spektakulär ging es schief. Denn viele Unternehmen haben eine Menge Rechte geschenkt bekommen, der erhoffte Handel kam zum Erliegen und der Preis für die Rechte sank drastisch.

EU-Kommission scheitert am EU-Parlament

Jochen Diekmann 

Der Markt ist so gut wie tot – und das wollte die EU-Kommission ändern. Die Idee: 900 Millionen Emissionsrechte vorübergehend vom Markt nehmen, um die Rechtepreise wieder nach oben zu treiben.

Aber im EU-Parlament hat der Vorschlag keine Mehrheit gefunden und ist abgelehnt worden.

Warum das so ist und wie es mit den Emissionsrechten weitergeht, das haben wir Jochen Diekmann vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin gefragt.

Es gibt unterschiedliche Gründe. Da ist auch ein starker Druck von der Industrie, dass man diesen Vorschlag und die damit verbundene, vorübergehende Erhöhung der Preise nicht wollte. – Jochen Diekmann, DIW

Redaktion