Der Grüne Punkt: Millionenstreit um Kosten

50 Millionen für die Tonne

Den kleinen grünen Punkt auf Plastikverpackungen kennt wohl jeder. Das Entsorgungssystem dahinter kennt allerdings kaum jemand. Es hat offenbar einige Lücken.

Mysterium „Der Grüne Punkt“

Um in Deutschland ein Produkt mit Verpackung zu verkaufen, muss jede Firma erst eine Lizenz und das Symbol „Der Grüne Punkt“ kaufen. Die Gebühr steigert natürlich den Preis eines Produktes. Der Käufer zahlt praktisch für die Abholung und Entsorgung gleich mit. Das Geld geht zunächst an das Unternehmen „Duales System Deutschland“, die zuständige Lizensstelle für den „Grünen Punkt“.

Verpackungshersteller sind für ihre Verpackungen selbst verantwortlich, auch nach dem Konsum. Weil sie sich nicht selbst um die Verwertung der Verpackungen kümmern können, wurde ein Unternehmen gegründet: „Der Grüne Punkt“. – Norber Völl vom Dualen System „Der Grüne Punkt“

Fehler im System

Das „Duale System Deutschland“ organisiert die Entsorgung des Verpackungsmülls, also der Gelben Säcke und beauftragt dafür zehn Entsorgungsunternehmen, die sich die Arbeit aufteilen. Problematisch wird es, wenn diese Unternehmen aber Geld einstreichen, ohne die gelben Säcke abzuholen und zu entsorgen. Genau das scheint jedoch in der Vergangenheit passiert zu sein. Es stehen wohl 50 Millionen Euro für Entsorgungskosten im Raum. Das sind mehr als 200.000 Tonnen Verpackungsmüll, für die offenbar niemand zuständig sein will.

Wie das System um die Müllentsorgung funktioniert und was es mit dem aktuellen Konflikt auf sich hat, darüber hat detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz mit Norber Völl gesprochen. Er arbeitet für das Unternehmen „Der Grüne Punkt“.

Die Streitigkeiten zwischen den Dualen Systemen bekommt der Verbraucher nicht mit und er muss sich auch keine Sorgen machen, dass das negative Auswirkungen auf seine Entsorgung hätte. Die Gelbe Tonne wird weiterhin geleert.Norbert Völl 

Redaktion: Julian Christ

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