Deutsche Bank: Ein strauchelnde Riese verkleinert sich

Reförmchen statt Revolution

Deutschlands größtes Geldinstitut, die Deutsche Bank, schließt 200 Filialen und verkauft ihre Anteile an der Postbank. Die Investoren hatten auf deutlich mehr gehofft. So bleibt es bei einer kleinen Reform und einer deutlichen Verkleinerung – am Konzept ändert sich jedoch nichts Grundlegendes.

Die Deutsche Bank muss, will und wird sparen. Deutschland größte Bank trennt sich von der erst 2010 übernommenen Postbank, schließt 200 Filialen und kürzt beim Investmentbanking und im Ausland. Eine komplette Aufspaltung ist es nicht geworden, obwohl sich das viele Anleger gewünscht hatten.

Die „kleine Lösung“

Option 1 war die radikale Aufspaltung der Deutschen Bank. Das hätte bedeutet, dass das Privatkundengeschäft völlig getrennt worden wäre und das Geldhaus sich in eine Investment- und eine Filialbank trennt.

Gewählt hat man jedoch Option 2: die „kleine Lösung“, die eine Verkleinerung in wesentlichen Bereichen vorsieht. So will der Vorstand die Bank weniger schwerfällig machen und Kosten einsparen. Dieser Weg ist europaweit aus der Mode gekommen, da sich – so die Argumentation der Bänker – die kapitalintensiveren Geschäfte, wie das mit den Privatkunden, durch stärkere Regulierung der Behörden kaum noch lohne.

Das Internet ersetzt die Filialen

Die Deutsche Bank wird weiterhin Universalbank bleiben und alle Geschäftsbereiche bedienen. 200 Filialen müssen trotzdem schließen. Und auch die Deutsche Bank setzt vermehrt auf die Digitalisierung: Eine Milliarde Euro gehen in die Beratung per Computer, in die Automatisierung und neue Angebote. Das soll die Lücke füllen, die fehlende Filialen hinterlassen.

Über die Veränderungen bei der Deutschen Bank hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit dem Präsidenten des Bayerischen Finanz Zentrums (BFZ) und Bankenexperten, Wolfgang Gerke, gesprochen.

Man muss die Aktionäre befriedigen.Wolfgang Gerke 

Redaktion: Javan Wenz

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