Dopingarzt Fuentes – wird der Prozess irgendetwas Neues bringen?

Breits 2006 wird der Dopingskandal rund um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes aufgedeckt – unter den Kunden sind zahlreiche Profisportler. Heute, sieben Jahre später, beginnt in Madrid der Prozess gegen den spanischen Doping-Arzt. Sind ähnliche Geständnisse wie zuletzt im Fall Armstrong zu erwarten?

Nachtrag, 29. Januar 2013: Fuentes hat heute vor Gericht bestätigt, dass er auch Leichtathleten, Tennisspieler und Fußballer betreut hat.

Der Fall Lance Armstrong hat in den letzten Wochen und Monaten in Sachen Doping sicher die größten Wellen geschlagen. Überführt wurde er von der amerikanischen Antidopingbehörde USADA, nachdem er sich davor mehrfach gegen juristische Strafen wehren konnte. Zu Armstrongs Helfern zählt unter anderem der umstrittene italienische Doping-Arzt Ferrari.

Der Doping-Skandal Fuentes

Daniel Drepper 

Doch es gibt noch einen umtriebigeren Doping-Arzt und der heißt Eufemiano Fuentes: ein spanischer Frauenarzt, der sich schon in den 1980er Jahren dem Leistungssport widmet. Im Jahr 2006 werden seine Doping-Aktivitäten bei einer Razzia mit dem Decknamen „Operación Puerto“ aufgedeckt. In diesem Zusammenhang wird auch der deutsche Toursieger Jan Ullrich gesperrt.

Heute nun beginnt der erste offizielle Prozess gegen Eufemiano Fuentes und vier weitere Mitangeklagte, darunter Fuentes‘ Schwester Yolanda und der ehemalige Manager des spanischen Radsportteams ONCE, Manolo Saiz. Sie sind jedoch nicht wegen Dopings, sondern wegen „Gefährdung der öffentlichen Gesundheit“ angeklagt.

Wieviel in dem Prozess tatsächlich über die Verwicklungen von Profisportlern herausgefunden wird, fragen wir Daniel Drepper. Er recherchiert für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in Sachen Doping und ist Autor des Blogs „fussballdoping.de“.