Experte Dudenhöffer: ADAC trägt Mitschuld an “E10-Disaster”

E10 wurde lautstark angepriesen: als „Biosprit“ und Meilenstein im Kampf gegen Abgase. Doch der Start war ein Riesenflop, die Rufe nach Wieder-Abschaffung werden lauter. Auch der ADAC gerät in die Kritik.

Ferdinand Dudenhöffer 

E10, die neue Benzinsorte mit 10 Prozent Bioethanolanteil, scheint zum Flop des Autojahres zu werden. Vollmundig wurde der Kraftstoff schon vor Jahren als Wundermittel gegen die Abhängigkeit vom Erdöl verkündet. Autos, die mit E 10 fahren, stoßen auch weniger schädliche Treibhausgase aus, also eigentlich alles prima. Nur vertragen einige Autos den neuen Sprit. Die Verbraucher sind verunsichert – auch, weil der Start nur schlecht kommuniziert wurde. Zwar gibt es inzwischen im Internet und bei den Autoherstellern Listen, welche Autos durch E10 beschädigt werden können, doch Unsicherheit scheint zu bleiben. Hinzu kommt: Nur die Hälfte der deutschen Tankstellen bietet E10 überhaupt an.

Jetzt stellen die Raffinerien sich quer – wegen des Boykotts vieler Autofahrer haben sie die Produktion des Kraftstoffs gedrosselt. Und auch erste Politiker fordern die Abschaffung von E10. Aber was wird dann aus der EU-Richtlinie, auf deren Basis das neue Benzin eingeführt wurde? Ist der Kraftstoff wirklich so schlecht, wie viele behaupten? Und warum gerät auch der ADAC im Zuge der E10-Einführung in die Kritik?

Darüber sprachen wir mit Deutschlands bekanntestem Autoexperten: Ferdinand Dudenhöffer.