Facebook-Projekt der Schufa und des Hasso-Plattner-Instituts ist vom Tisch

Eigentlich hat die Schufa zusammen mit dem Potsdamer Hasso-Plattner-Institut Möglichkeiten suchen wollen, Daten aus sozialen Netzwerken zu sammeln und zu bewerten. Doch das HPI hat nun den Vertrag gekündigt.

In dieser Woche hat eine Meldung die Runde gemacht, die fast von allen Seiten kritisiert worden ist: Deutschlands größte Auskunftei Schufa wolle mit dem Hasso Plattner Institut in Potsdam Daten in sozialen Netzwerken sammeln.

Datenschützer und Politiker sind gegen die Ankündigung Sturm gelaufen: Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner beispielsweise hat davor gewarnt, dass die Schufa zum „Big Brother der Wirtschaftswelt“ würde. Der Schleswig Holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert sprach von einer „ganz neuen Dimension“.

In dem ganzen Getöse ist ein wenig untergegangen, dass das HPI lediglich Grundlagenforschung betreiben sollte. Im Vordergrund sollte stehen, was technisch, ethisch und datenschutzrechtlich überhaupt machbar ist.

Doch die massive Kritik zeigte Wirkung, denn bereits heute Nachmittag hat das HPI bekannt gegeben, dass der Vertrag mit der Schufa aufgekündigt wird. Der Chef des Hasso Plattner Instituts sprach davon, dass es wegen der Missverständnisse und der massiven Kritik nicht mehr möglich sei, das Projekt „unbelastet und in Ruhe durchzuführen“.

Auch der Verbraucherbeirat der Schufa äußerte sich kritisch gegenüber dem Vorhaben. In einer E-Mail des Beirats, die detektor.fm vorliegt, heißt es der Beirat sieht es „mit Befremden, dass über Inhalt und Ziele dieses Projekts mit dem Beirat vorher nicht gesprochen worden ist.“

Kais Harrabi hat die Entwicklungen um das Vorhaben der Schufa zusammengefasst:

{info_1}