Flixtrain startet günstiges Bahn-Angebot

„Konkurrenz belebt das Geschäft“

Um ihre Monopolstellung musste sich die Deutsche Bahn lange Zeit keine Gedanken machen. Das hat sich durch Fernbusse wie Flixbus geändert. Jetzt will der grüne Bus auch ins Schienennetz.

Konkurrent auf vier Reifen

Allein 2016 hat die Bahn täglich 12,1 Millionen Reisende transportiert. Auch den internationalen Schienenverkehr hat das Unternehmen erobert. Insbesondere im Fernverkehr dominiert es den Markt.

Aber im Nahverkehr, also den Strecken, die von Regionalzügen und S-Bahnen befahren werden, hat die Deutsche Bahn schon Konkurrenz bekommen. Denn seit Ende 2012 dürfen Fernbuslinien Fahrgäste innerhalb Deutschlands befördern. Seither machen Fernbus-Anbieter, allen voran Flixbus, dem Schienenriesen das Leben schwer.

Die Schiene ist ein sehr komplexes Verkehrsmittel, das viele Menschen schnell von A nach B transportieren kann. Allerdings ist der Schienenverkehr deutlich teurer als der Fernbusverkehr. – Andreas Knie, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Von der Straße auf die Schienen

Nachdem Flixbus in einer Testphase den Schienenverkehr für einzelne Strecken erprobt hat, will das Unternehmen jetzt intensiver in Züge und Zugstrecken investieren. Allerdings befährt „Flixtrain“ derzeit noch ein sehr begrenztes Areal. Die DB Netz, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, muss erst die Nutzung einzelner Streckenabschnitte genehmigen. Deshalb kann es noch einige Monate dauern, bis die Flixtrain ein breiteres Gebiet ansteuert.

Für die DB Netz AG ist Flixtrain sogar ein Kunde, denn der neue Zug nimmt Trassen in Anspruch. Für die Deutsche Bahn ist Flixbus ein Konkurrent. – Andreas Knie

Über die neuen Züge von Flixbus und die Folgen für den Schienenverkehr hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Prof. Dr. Andreas Knie gesprochen. Er ist der Leiter der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin.

Der Markt ist gigantisch groß. Hier gilt: Konkurrenz belebt das Geschäft.Prof. Dr. Andreas Knie 

Redaktion: Marie Flohr

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