Flopcast | Annie O

„Das beste Marketing war feiern gehen!“

Vor zehn Jahren war Annie O noch Investmentbankerin in London. Heute ist sie Resident DJ im KitKatClub in Berlin und legt weltweit auf.

Wo bleibt das Gefühl von Erfolg?

Mit Anfang 20 verkörpert Annie Oehlmann noch das Bild einer kompetenten und erfolgreichen Businessfrau. Nach ihrem BWL-Studium an der WHU bekommt sie einen Job bei der Investmentbank Merrill Lynch in London. Einstiegsgehalt: Rund 100.000 Euro im Jahr. Aber nach wenigen Wochen merkt Annie, dass etwas fehlt. Das Gefühl von Kompetenz und Erfolg, das Annie angestrebt hat, stellt sich nicht ein. Stattdessen freut sie sich immer mehr auf den Feierabend und ihr Privatleben weit ab vom Investmentbanking.

Ich meinte dann: „Ich halte das nicht aus, ich muss da weg.“ Dass ich irgendwann so weit abdriften werde, das war uns allen nicht klar.

Annie O

Foto: Itsnotanothershot

Nach sechs Monaten kündigt Annie Oehlmann ihren scheinbaren Traumjob wieder. Ohne zu wissen, was danach kommt.

Aus der Investmentbankerin wird Annie O

Nach ihrer Kündigung besucht Annie O viele Konzerte und ist immer mehr vom Schlagzeug fasziniert. Also beschließt sie, sich selbst eines zu kaufen und spielt bald in ihrer ersten Band und dann in dem Duo „Rotkäppchen“. Währenddessen hält sich Annie mit Nebenjobs über Wasser. Als sich „Rotkäppchen“ auflöst, überlegt Annie, wie sie auch allein weiter Musik machen kann. Und so wird sie zu DJ Annie O. Heute ist sie unter anderem Resident im KitKatClub in Berlin.

Wenn man so sehr nach etwas strebt oder ein krasses Ziel hat, was so verführerisch ist, dann sollte man ein bisschen vorsichtiger sein und merken, was man da eigentlich drauf projiziert.

Annie O

Gäbe es DJ Annie O heute, wenn Annie Oehlmann nicht nach London gegangen und dort die alternative Szene kennengelernt hätte? Und wie viel Scheitern steckt in diesem Karriereweg? Das erzählt sie im „Flopcast“-Interview mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle.

Redaktion