Flopcast | Felix Wild

„Du bist auch ohne diese Medaille ein sehr wertvoller Mensch“

Felix Wild ist erfolgreicher Hockeyspieler, wird deutscher Meister. Doch der Traum von Olympia platzt. Heute berät er Unternehmen, wie sie Methoden und Strategien aus dem Profisport anwenden können.

Hockey im Blut

Der Hockeyschläger sowie die Sportlerkarriere wurden Felix Wild quasi in die Wiege gelegt. Sein Opa, seine Eltern, Tante und Onkel haben alle olympische Medaillen gewonnen. Auch er hat diesen Traum vor Augen und arbeitet dafür hart. Im Jahr 2012 wird er Deutscher Meister mit seinem Team, dem Berliner HC. Damit rückt Olympia in greifbare Nähe, und das harte Training über 20 Jahre hinweg scheint sich ausgezahlt zu haben.

Im Leistungssport herrscht jedoch ein starker Konkurrenzkampf. Jahrelang konzentrieren sich Sportlerinnen und Sportler nur auf eine Sache. Auch Felix Wild ist auf sein Ziel fokussiert. Für die Sportlerkarriere lässt er sogar seinen eigenen Abi-Ball und die Abi-Fahrt sausen. Umso schlimmer war es für ihn, als kurz nach der Meisterschaft der Anruf vom Bundestrainer mit einer deutlichen Absage kommt: Für die Nationalmannschaft reicht es leider nicht. Damit platzt auch der Traum von Olympia.

Das war für mich wirklich ganz, ganz schlimm, weil ich mich damals nur über meine Sporterfolge definiert habe.

Felix Wild

Foto: the working game

Felix Wild: Neue Kraft schöpfen

Der Bundestrainer gibt ihm einen Rat, den er Jahre später zu schätzen weiß: raus aus der Stadt, die Komfortzone verlassen. Er zieht erst nach Krefeld, später nach Wiesbaden, spielt weiter Hockey und beendet seine Ausbildung als Kaufmann für Finanzversicherung. Kurz darauf folgt ein Studium in Köln. Denn neben Hockey interessiert ihn auch die Wirtschaft schon länger. Er probiert mehrere Dinge aus und merkt, dass Unternehmensführung und eine Sportlerkarriere einige Gemeinsamkeiten haben.

Mittlerweile ist er Unternehmensberater und hat nach eigenen Angaben mehrere Strategie- und Change-Projekte bei großen Konzernen geleitet. Er ist zudem Experte für Methoden und Strategien, die man vom Sport ins Business übertragen kann. Darüber hat er zusammen mit seiner Frau auch ein Buch geschrieben, das im Juni 2024 erschienen ist: „the working game“.

Das Scheitern hat dazu geführt, dass ich jetzt mit den Vorträgen, mit dem Business, mit „the working game“ so weit gekommen bin. Und auch das Buch wäre ohne das Scheitern nicht entstanden.

Felix Wild

Was Felix Wild aus seiner Sportlerkarriere mitgenommen hat und was er aus dem Scheitern beim Hockey gelernt hat, erzählt er im „Flopcast“-Interview mit detektor.fm-Moderatorin Rabea Schloz.

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