Mithilfe einer Technik aus der Raumfahrt wollten Julia Lüpfert und Martin Cirillo-Schmidt die Welt der Sextoys ordentlich aufmischen. Das Besondere: Die Vibratoren sollten lautlos pulsieren. Alles schien gut zu laufen, doch dann versagten die Vibratoren im Praxistest: Der Traum vom erfolgreichen Start-Up ist geplatzt.
Julia Lüpfert hat schon lange davon geträumt, ihr eigenes Unternehmen zu leiten. Als der Designer Martin Cirillo-Schmidt ihr 2014 von der Idee erzählt, mit einer speziellen Technik lautlose Vibratoren herzustellen, ist sie sofort Feuer und Flamme. Als studierte Ingenieurin sieht sie ein großes Potenzial in dem Vorhaben. Also, hat das Duo kurzen Prozess gemacht und das Start-Up „Laviu“ gegründet.
Am Anfang läuft es ziemlich gut für die beiden Gründer: Sie können über eine Millionen Euro bei verschiedenen Investoren einsammeln. Das brisante Thema ist dabei manchmal ein Hindernis, meistens allerdings eher ein Vorteil:
Während ihr Businesspartner als Designer eher im Hintergrund zu tun hat, übernimmt Julia die Position der alleinigen Geschäftsführerin. Das ist nicht immer einfach gewesen und dass sie oft auf das außergewöhnliche Produkt reduziert worden ist, hat sie persönlich getroffen. Trotzdem hält sie weiter an ihrem Traum fest und behauptet sich gegenüber den männlichen Investoren.
Nachdem das Duo 2014 mit der Verwirklichung der Idee gestartet ist, soll es 2017 mit dem Verkauf der ersten Geräte losgehen. Alles scheint nach Plan zu laufen. Doch dann macht ihnen das negative Feedback einer Testrunde einen Strich durch die Rechnung.
An ein paar technischen Stellschrauben konnte sie dann noch drehen, doch als das auch keine deutlichen Verbesserungen bringt, steht fest: „Laviu“ ist am Ende. Im September 2018, vier Jahre nach dem Start, muss Julia den Insolvenzantrag stellen.
Nun ist sich Julia wieder selbstständige Unternehmerin, und zwar mit einem Partnerschaftsspiel, das sie selbst entwickelt hat.
Was sie alles aus der Krise gelernt hat und warum die AfD einen Shitstorm gegen sie gestartet hat, das hat Julia Lüpfert detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler erzählt.