Folgen der Finanzkrise | Commerzbank muss sparen, Deutsche Bank macht kräftig Gewinn

Haben deutsche Banken gelernt?

Spätestens seit der Finanzkrise schaut man eher skeptisch auf das Geschäft mit dem Geld. Momentan sparen die großen deutschen Banken. Die Commerzbank will noch einmal rund 450 Arbeitsplätze streichen. Dauert die Finanzkrise an? Wir fragen nach.

Die Meldungen könnten widersprüchlicher kaum sein. Während die Commerzbank nochmal ordentlich aufs Bremspedal treten muss, und deutliche Einsparungen dort anstehen, scheint bei der Deutschen Bank das Geschäft zu laufen. Trotz anstehender Prozesse, eventueller Strafzahlungen und Vergleiche – und entsprechender Rückstellungen in Milliardenhöhe – konnte das Institut eben ziemlich gute Zahlen vorlegen.

Dass die Krise noch lange nicht überwunden ist, zumindest wenn man es international betrachtet, ist nicht neu. Die Frage ist also: Wie geht es den Deutschen Banken heute? Vor welchen Problemen stehen sie?

Darüber haben wir mit Rainer Voss gesprochen. Der ehemalige Investmentbanker ist vor allem durch die Dokumentation „Master of the Universe“ bekannt, worin er einen Einblick in das undurchsichtige Bankensystem gibt – aus seiner Perspektive als Ex-Banker. Dass die Finanzkrise verschwunden ist, bezweifelt Voss:

Die Finanzkrise ist wie so ein Gummiband. Mal ist sie näher dran, mal weiter weg. Aber loswerden tun wir sie nicht. – Rainer Voss

Was die deutschen Banken also richtig oder falsch machen, und was an ihrem Geschäft im Argen liegt, haben wir den Ex-Banker gefragt.

Immer mit Kosteneinsparungen zu reagieren ist unheimlich defensiv. Mir fehlt da die unternehmerische Vision, wie eigentlich eine Bank der Zukunft aussehen soll.Rainer Voss