Fortschritt | Der elektronische Personalausweis: Praktisch – aber ist er auch sicher?

Den elektronischen Personalausweis gibt es schon seit vergangenem Herbst. Das Bundesinnenministerium preist weiterhin die Vorteile dieser „Smartcard“ an – Experten warnen aber trotzdem vor Sicherheitslücken.

Haben Sie schon einmal Ihren Personalausweis vergessen? Oder gar verloren? Dann wissen Sie ja, dass das ziemlich ärgerlich und unangenehm werden kann.

Philipp Spauschus 

In Zukunft aber sollten Sie auf Ihren Ausweis noch besser aufpassen, denn er wird noch mehr können: er hat nämlich einen Chip, auf dem Daten gespeichert sind und man kann mit dem Ausweis bezahlen und unterschreiben.

In einer Zeit, in der sich alles ins Netz verlagert – Einkaufen zum Beispiel, oder Bankgeschäfte – soll der neue Ausweis als einheitlicher Identitätsnachweis dienen. Denn so etwas gibt es bisher nicht.

Den elektronischen Personalausweis hat uns Philipp Spauschus vom Bundesinnenministerium erläurtet. Er erklärt, welche Daten auf dem Chip gespeichert werden und warum der PIN-Code ohne den dazugehörigen Personalausweis für Kriminelle vollkommen nutzlos sei.

Prof. Dr. Norbert Pohlmann 

Einige Experten, allen voran der „Chaos-Computer-Club“, warnen jedoch bereits seit der Einführung des elektronischen Personalausweises im Herbst 2010 vor Schwachstellen im System – die sollen es Hobby-Tüftlern aber auch Kriminellen mit einfachsten Mitteln ermöglichen, die Identitätsnachweise fernzusteuern. Das ist nicht gerade vertrauensfördernd, vor allem für die, die den neuen Ausweis schon in der Tasche haben.

Norbert Pohlmann leitet das Institut für Internet-Sicherheit an der FH Gelsenkirchen und gilt als Kritiker des neuen elektronischen Personalausweises.

Im Interview bemängelt er die günstigen Kartenleser ohne Tastatur und erklärt, warum man Internetaktionen mit dem neuen Personalausweis schnell durchführen sollte.

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