Giftmüll aus Frankreich in Thüringen

Das Geschäft mit dem Müll

9000 Tonnen giftige Industrieabfälle will Frankreich bis 2020 nach Sondershausen in Thüringen schaffen. In dieser Woche ist die erste Lieferung angekommen. Existiert in Deutschland ein Giftmüll-Geschäft?

9000 Tonnen französischer Giftmüll sollen bis 2020 nach und nach in Thüringen eingelagert werden. Der Müll stammt aus einer stillgelegten Deponie im Elsass.

Die einzige französische Deponie für hochgiftige Industrieabfälle, Stocamine, ist vor elf Jahren nach einem Brand geschlossen worden. Seitdem haben in Frankreich Politiker, Experten, Umweltschützer und Vertreter der Betreiberfirma über die beste Lagermöglichkeit für die sogenannten ultimativen Abfälle gestritten.

Giftmüll als Geschäft?

Das Salzbergwerk „Glückauf“ im thüringischen Sondershausen hat das günstigste Angebot gemacht – und den Zuschlag bekommen. Am Dienstag ist die erste Lieferung des hochgiftigen Industriemülls in Thüringen angekommen.

Warum dieses hochtoxische Material nach Deutschland transportiert wird und ob man inzwischen von einer Giftmüll-Kultur sprechen kann, darüber hat Alexander Hertel mit Stefan Alt gesprochen. Er ist Geologe am Öko-Institut für angewandte Ökologie und beschäftigt sich mit der Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle.

Im Jahr 2010 sind allein auf deutschen Straßen etwa 3,7 Millionen Tonnen an giftigen Stoffen transportiert worden.Stefan Alt 

Redaktion