Götter in Weiß: Gefährden die Ärzte mit dem Streik ihr Image?

Die Ärztevertreter drohen mit Praxisschließungen, weil sie der Meinung sind, die gesetzlichen Krankenkassen zahlen ihnen nicht genug Geld. Schadet der Streik dem Ansehen der Ärzte, die viele gern als „Götter in Weiß“ sehen?

Erich Schröder 

Die Verhandlungen zwischen gesetzlichen Krankenkassen und niedergelassen Ärzten und Psychotherapeuten gehen weiter. Mit der ihnen angebotenen Honorarerhöhung von 0,9 Prozent oder 1800 Euro pro Jahr sind viele Kassenärzte nicht zufrieden. Deshalb wollen sie nun mit einem Ärztestreik ihren Forderungen Druck verleihen. Sie drohen mit Praxisschließungen – möglicherweise im gesamten September.

Der Beruf des Arztes  ist in Deutschland nach wie vor sehr anerkannt. Bei stetig steigenden Arzt-Honoraren in den letzten Jahren ist der Ruf nach mehr Geld für die Ärzte jedoch längst nicht mehr für alle nachvollziehbar und das nicht erst seit dem nun angekündigten Streik:

Der Arzt hat in den Augen des Kranken ein dreifaches Gesicht: das eines Engels, wenn er ans Krankenbett tritt, das eines Gottes, wenn er geholfen hat, und das eines Teufels, wenn er die Rechnung schickt. – Ernst Ludwig Heim, dt. Mediziner

Vertrauen, Hilfe und Genesung sind Begriffe, die mit Ärzten in Verbindung gebracht werden. Gefährdet ein Ärztestreik dieses weitgehend positive Image? Schaden die niedergelassen Ärzte also ihrem eigenen Ansehen?

Erich Schröder ist Arzt und Journalist. Außerdem lehrt er „Kommunikation im Gesundheitswesen“ an der Berliner Charité. Mit ihm haben wir über das Bild des Arztes gesprochen.

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