“Government Shutdown” in den USA: Wird es noch schlimmer?

Die Verwaltung der USA ruht gerade. Denn während des „Government Shutdown“ haben nicht nur Museen geschlossen, beispielsweise ist auch die Börsenaufsicht zwangsweise „im Urlaub“. Ist das Land nun führungslos und die Börse unkontrolliert? Wir haben nachgefragt, wie die Situation tatsächlich ist.

Totaler Stillstand in den USA?

Dr. Martin Thundert 

In der vergangenen Nacht ist passiert, was viele schon seit Wochen befürchtet haben. Die Parteien im Kongress in Washington haben sich nicht auf einen Übergangshaushalt einigen können.

Deshalb ist heute der so genannte government shutdown in Kraft getreten; ein Verwaltungsstillstand.
800.000 öffentliche Angestellte müssen jetzt in den unbezahlten Urlaub. Eine Million Angestellte arbeiten ohne Bezahlung weiter.
Betroffen sind etwa Museen, Nationalparks oder auch die Steuerbehörde.

Politischer Hintergrund ist der erbitterte Streit im die Gesundheitsversorgung, die Präsident Obama einführen will. Welches Risiko der Parteizwist für die USA und die Welt birgt, darüber haben wir mit  Martin Thundert diskutiert.

Er ist Politikwissenschaftler am Heidelberg Centre for American Studies.

Was bedeutet der gouverment shutdown für die USA?https://detektor.fm/wp-content/uploads/2013/10/0110_Shutdown_web.mp3

Eine Börse ohne Aufsicht

Karsten Hiestermann 

Doch nicht nur Museen und Nationalparks sind im Moment in den USA geschlossen, auch andere staatliche Einrichtungen stellen zumindest teilweise ihre Arbeit ein. Etwa die Weltraumagentur NASA und die Börsenaufsichtsbehörde SEC.

Eine Börse ohne Aufpasser? Das klingt, gerade nach den Exzessen vergangener Jahre, nicht besonders erstrebenswert. Schaut den Händlern an der Börse momentan also tatsächlich niemand mehr auf die Finger? Darüber haben wir mit Karsten Hiestermann gesprochen.

Er leitet die Börsenaufsichtsbehörde in Frankfurt am Main.