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Über die Wirtschaftsthemen der Woche sprechen wir jeden Donnerstag mit den Kollegen von der Wirtschaftswoche. Immer um 08:15 Uhr in unserere Sendung „detektor.fm Am Vormittag“
Bild: detektor.fm | WirtschaftsWoche

Was wichtig wird | Höchste Inflationsrate seit 2013

Alles eine Frage des Preises

Es gibt wieder nennenswerte Inflation in Deutschland. Die Verbrauchepreise sind um fast zwei Prozent gestiegen, sagen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Das ist der höchste Anstieg seit mehr als drei Jahren. Was bedeutet das für Verbraucher und Geldpolitiker?

Energie und Lebensmittel teurer geworden

Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie seit 2013 nicht mehr: Verbraucherpreise sind im Januar 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent gestiegen. Die Inflationsrate liegt damit fast auf der Zielmarke, die die Europäischen Zentralbank (EZB) für die Inflation im Euroraum gesetzt hat. In dieser Hinsicht ist also ein „Idealwert“ erreicht.

Nicht so ideal ist das kurzfristig natürlich für die Verbraucher. Denn gerade das, was sie zum Leben brauchen, wird teurer. So steigen die Preise für Lebensmittel wieder stärker (3,2 Prozent), vor allem aber die Energiepreise. Daran ist hauptsächlich der Ölpreis schuld.

Im Laufe des Jahres ist der Ölpreis deutlich gestiegen, liegt bei 55 Dollar pro Fass. Das treibt auch die Verbraucherpreise in die Höhe, weil Energie einen hohen Anteil an dem Warenkorb hat, den ein durchschnittlicher Haushalt im Monat konsumiert. – Malte Fischer, Chefvolkswirt der WirtschaftsWoche

Auch in der Eurozone steigen die Preise

Für die gesamte Eurozone lässt sich der gleiche Trend beobachten wie für Deutschland. Mit 1,8 Prozent schätzt Eurostat auch hier die Inflationsrate so hoch wie zuletzt im Februar 2013. Dabei entwickelt sich die Inflation in den einzelnen Euro-Ländern teilweise sehr unterschiedlich. In Spanien zum Beispiel liegt die Inflation derzeit bei unerwartet hohen 3 Prozent.

Spanien ist sehr energieabhängig. Der Ölpreis hat dort ein viel größeres Gewicht im Verbraucherpreisindex und hat damit den gesamten Index sehr deutlich nach oben gezogen. – Malte Fischer, Chefvolkswirt der WirtschaftsWoche

Schlecht ist die steigende Inflation vor allem für Sparer. Sie erhalten wegen der Nullzins-Politik der EZB ohnehin kaum Zinsen für ihre Einlagen. Und jetzt, wo die Inflationsrate nun stark anzieht, verliert ihr Geld sogar real an Wert. Auch aus diesem Grund bringt die aktuelle Inflationsentwicklung wieder Kritiker der aktuellen EZB-Politik auf den Plan: Sie fordern eine Erhöhung des Leitzinses.

Inflationsrate: Das notwendige Übel?

Für EZB-Chef Mario Draghi sind höhere Zinsen im Euroraum vorerst keine Option, denn sie könnten im Extremfall hoch verschuldete Staaten wie Italien an den Rand des Bankrotts bringen – oder darüber hinaus. Das wäre eine Gefahr für ganze Eurozone. Für Länder wie Deutschland könnte das nun bedeuten, erst einmal steigende Preise in Kauf zu nehmen.

Malte Fischer - ist Chefvolkswirt der WirtschaftsWoche

ist Chefvolkswirt der WirtschaftsWoche
Überspitzt formuliert: Die Bundesbürger zahlen durch höhere Inflation den Preis dafür, dass sich die Länder im Süden Billigkredite besorgen können – und die Eurozone zusammengehalten wird.Malte Fischer

Die Inflation in Deutschland und in der Eurozone ist so hoch wie seit 2013 nicht mehr: Was bedeutet das für für Verbraucher und Geldpolitiker? Malte Fischer, Chefvolkswirt der WirtschaftsWoche, ordnet die Zahlen ein.


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