Nie war es für Landwirte in Deutschland schwieriger, an Ackerflächen zu kommen. Der Markt ist intransparent und die Pachtpreise sind auf Rekordniveau. Wie lässt sich der Zugang zu Land besser organisieren?
Mehr als die Hälfte der Landfläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Bei so viel Fläche könnte man denken: Es ist genug für alle da. Und trotzdem war es für Landwirte und -wirtinnen noch nie so schwierig wie heute, an Ackerflächen zu kommen, vor allem wenn sie eher klein und regional produzieren. Ein Grund dafür ist die wachsende Konkurrenz auf dem Flächenmarkt. Neben der Landwirtschaft wird der Wettbewerb nämlich auch durch Kommunen, die Energiewirtschaft und Investoren befeuert. Für Bauern und Bäuerinnen hat das zur Folge, dass ihre Ackerflächen immer teurer werden. 2020 haben die Pachtpreise in Deutschland einen neuen Rekordwert erreicht.
Verschiedene Initiativen versuchen, diesem Trend entgegenzusteuern, indem sie den Zugang zu Flächen für die Landwirtschaft erleichtern. Eine davon ist die Flächenplattform Brandenburg. Hier können Brandenburger Privateigentümerinnen und -eigentümer, die sich eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Fläche wünschen, Angebote inserieren oder mit Landwirten in Kontakt treten, die ihrerseits Flächengesuche posten können. Auch die Landwirtin Maria Natt ist über die Flächenplattform an eine neue Ackerfläche gekommen. Wie viele Flächen in Brandenburg weist auch ihr neues Ackerland keine Top-Bodenqualität auf. Maria Natt ist trotzdem froh, auf dem umkämpften Markt fündig geworden zu sein.
In dieser Folge „Knowledge for Future“ erzählen die Landwirtin Maria Natt und Willi Lehnert von der Flächenplattform Brandenburg, wie die Vermittlung von Landflächen über ein Onlineportal ablaufen kann. Außerdem spricht detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann mit Katrin Stary, der Geschäftsführerin der Berliner Stadtgüter. Der Landschaftsökologe Timo Kaphengst vom Netzwerk Flächensicherung erklärt, warum es Landwirte gerade so schwer haben, an Ackerflächen zu kommen.