Leben im Jahr 2050: Teil 4 – Wohin führt uns unsere Wegwerfgesellschaft?

Laut UN-Bericht soll die Erdbevölkerung im Jahr 2050 bis auf 9,3 Milliarden Menschen ansteigen. All diese Menschen haben ein Recht auf angemessenes Wohnen und produzieren vor allem auch Müll. Wie wir mit diesen Problemen umgehen sollen, beschäftigt uns im vierten Teil unserer Serie „Leben im Jahr 2050“.

Stefan Bringezu 

Müllverschmutzung ist schon jetzt ein großes Problem – was machen wir, wenn wir im Jahr 2050 dann 9,3 Milliarden Menschen sind?

Oft wird dem Plastikmüll die Schuld gegeben. Europa produziert jährlich 60 Millionen Tonnen an Kunststoff. Vor 40 Jahren waren es gerade mal 5 Tonnen. Stefan Bringezu vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie ist der Meinung, dass Plastik durchaus auch Vorteile hat, denn es ersetzt schwere Baustoffe, die ziemlich viel Energie schlucken.

Allein die Tatsache, dass wir Kunststoffe verwenden, ist jetzt nichts schlechtes. Die Frage ist, wie gehen wir damit um, wenn wir sie nicht mehr brauchen. – Stefan Bringezu

Zwar müssen diese Stoffe recycelt werden, aber Recycling allein ist auch nicht die Problemlösung Nummer 1. Denn nur in einem Kreislauf von zu viel Müll zu leben, bringt uns nicht weiter. Stattdessen sollte man darauf achten, weniger wegzuwefen – und Investitionen in erneuerbare Energien setzen.

Bis 2050 muss sich jedoch nicht nur viel bei der Abfallbeseitigung tun, auch Wohnungen müssen her. Denn Menschen haben ein Recht auf angemessenes Wohnen. Vor allem in Regionen, wo viele Menschen auf einem Fleck leben, wird dies zunehmend ein Problem. Weltweit entstehen vor großen Städte riesige illegale Siedlungen, die Slums. Dort leben die Menschen ohne sauberes Wasser, Strom und ohne Abwassernetz. Die Slums zu verkleinern, wird zwar eine Herausforderung, aber möglich ist es.

Wie zukünftige Wege der Müllbeseitigung aussehen und was die Stadt von morgen ausmacht, können Sie hier nachhören: