Mediation als Alternative zum Anwalt

Ohne Anwalt geht’s auch

Der Streit über den Gartenzaun, eine unerwartete Kündigung des Arbeitgebers – wenn ein Konflikt eskaliert, landen streitende Parteien nicht selten vor Gericht. Das ist teuer und nervenaufreibend. Die Alternative zum Gerichtsprozess kann eine Mediation sein.

Ob Wirtschaftsunternehmen oder Privatperson: Eine Gerichtsverhandlung ist mit zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden. Wer das vermeiden will, kann sich Rat bei einer Mediation suchen. Als Vermittler zwischen zwei Parteien versuchen Mediatoren eine Lösung zu finden, bevor es zu einem Prozess vor Gericht kommt. Man könnte sie auch als professionelle Streitschlichter bezeichnen.

Streit um das Erbe, Unterhaltsfragen und Mobbing am Arbeitsplatz: Mediation kann in vielen Bereichen eine Alternative zum Anwalt sein. Als neutraler Dritter versucht der Mediator beide Seiten zu einem Konsens zu bringen und eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden. Dabei steuern die Parteien den Verlauf der Verhandlungen selbst – anders als in einem Gerichtsverfahren.

Mediation eine Kostenfrage?

Mediation schont nicht nur die Nerven, sondern auch den Geldbeutel – in den meisten Fällen zumindest. Einige Mediatoren arbeiten ehrenamtlich, zum Beispiel bei Konflikten zwischen Schülern und Lehrern. Für Streitfälle, in die Unternehmen verwickelt sind, kann das Honorar für einen Mediator dagegen zwischen 150 und 250 Euro betragen – ähnlich wie die Bezahlung eines Anwalts. Dazu kommen häufig Kosten für Räume, Fahrt, Vor- und Nachbereitung.

Man muss sich fragen: Kann diese Person im Konflikt bestehen? – Dominik Wahlig, Bundesverband Mediation

Mediation ist weniger sinnvoll, wenn es im Rahmen des Konfliktes zu strafrechtlich relevanten Handlungen gekommen ist. Oder wenn bei den streitenden Parteien psychische Erkrankungen im Spiel sind. Dann sollte man ebenso auf den Einsatz von Mediation verzichten.

Ein guter Mediator zeichnet sich unter anderem durch seine spezielle Ausbildung aus, deren Qualitätsstandards der Bundesverband Mediation herausgegeben hat. Doch wie bei vielen Dingen gilt auch hier:

Das Wichtigste ist der persönliche Kontakt. – Sascha Weigel, Institut für Konflikt- und Verhaltensmanagement

Wann sich Mediation lohnt und wie tief man für die Vermittler in die Tasche greifen muss, darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit den Mediatoren Sascha Weigel vom Institut für Konflikt- und Verhandlungsmanagement und Dominik Wahlig vom Bundesverband Mediation gesprochen.

Das Wichtigste ist der persönliche Kontakt.Dominik Wahlig und Saschal Weigel (rechts) 

Redaktion: Friedericke Rohmann

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