Der deutsche Mittelstand und die Start-Ups

„Der Mittelstand von morgen“

Mittelständische Unternehmen und Start-ups könnten kaum unterschiedlicher sein. Die einen wachsen lieber langsam, den anderen kann es nicht schnell genug gehen. Wie nehmen die Start-up-Gründer den Mittelstand wahr? Und werden sie vielleicht zum Rückgrat der Wirtschaft von morgen?

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Früher kam vor dem Urlaub oft der Besuch im Reisebüro. Heute lassen sich besonders flexible und preisbewusste Urlauber anderswo inspirieren. Zum Beispiel beim Start-up „Urlaubspiraten.de“.

Urlaubspiraten.de: Vom Freizeit-Blog zum Job

Als Igor Simonow 2011 nach dem BWL-Studium Urlaubspiraten.de angemeldet hat, war die Seite für ihn ein Freizeit-Blog und nur eines von mehreren Projekten. Er reist gerne, möglichst für wenig Geld und teilt gefundene Reise-Schnäppchen auf seiner Seite. Ein Jahr später gründet Simonow zusammen mit Sebastian Kaatz das Unternehmen HolidayPirates.

Dieses Unternehmen ist vier Jahre nach der Gründung in zehn Ländern vertreten, vermittelt Reise-Schnäppchen im Wert von insgesamt über 70 Millionen Euro und zählt mehr als 80 Mitarbeiter. Damit könnte das Start-up nicht nur bei der Größe als mittelständisches Unternehmen durchgehen, denn die Urlaubspiraten haben auch einen Markt erobert und sind damit eine bekannte Marke geworden.

Trotz alledem sieht Gründer Igor Simonow sein Unternehmen in nächster Zeit nicht im Mittelstand ankommen – für ihn ist das eine Frage der Philosophie.

Wir haben so viele neue Projekte, so viele Ideen und haben noch lange nicht das Endprodukt erreicht. Das ist für mich immer noch ein Start-up, unabhängig von der Größe.Igor Simonow 

Start-Ups und Mittelstand gemeinsam

Start-ups setzen ihre Schwerpunkte anders als der Mittelstand. Die Gründer wollen mit ihren innovativen Geschäftsideen möglichst schnell wachsen, dafür nehmen sie zu Beginn auch finanzielle Verluste in Kauf.

Trotz der deutlichen Unterschiede bei der Philosophie glaubt Florian Nöll, Vorsitzender beim Bundesverband Deutsche Startups, an die Zusammenarbeit mit mittelständischen Unternehmen. Er ist der Meinung, von der Gleichung „Mittelstand von heute plus Startups = Mittelstand von morgen“ können beide Seiten profitieren.

Start-Ups können unseren Mittelstand gut gebrauchen: als Partner, als Kunde, gerne auch als Investor. Und ein Start-up-Unternehmer treibt die Digitalisierung, die mancher Mittelständler noch versucht zu verstehen. Deswegen ist es keine Einbahnstraße, wenn wir beide Welten zusammenbringen.Florian Nöll 

Was die jungen Start-ups von mittelständischen Unternehmen unterscheidet und wie beide Seiten von einer Zusammenarbeit profitieren könnten, hat sich detektor.fm-Redakteur Sandro Schroeder von Urlaubspiraten-Gründer Igor Simonow und Florian Nöll vom Bundesverband Deutscher Startups erklären lassen.


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Redaktion