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Es klingelt im Sparstrumpf. Der deutsche Mittelstand hat 2015 mehr als doppelt so viele Ersparnisse als im Vorjahr. Foto: Savings Time CC BY-ND 2.0 | Camilo Rueda López | flickr.com

Mittelstand | Ältere Firmenchefs investieren weniger

Auf Nummer sicher gespart

Die Sparschweine im Mittelstand sind prall gefüllt wie nie – und das obwohl es wenig Zinsen für Erspartes gibt. Warum bringen die Unternehmer das Geld lieber zur Bank, anstatt es in das Geschäft zu investieren?

Mittelstand präsentiert von Deutschland – made by Mittelstand. Eine Initiative der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.


Beinahe sechs Millionen Euro haben die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Durchschnitt im Sparstrumpf, so das Ergebnis einer Studie der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld. Damit haben die Mittelständler die größten Geldrücklagen seit sechs Jahren.

Puffer für die Krise

Traditionell spielt der deutsche Mittelstand auf Nummer sicher, sowohl bei den Geschäften als auch bei den Finanzen. Deswegen setzen die Firmenchefs nicht auf lukrative, aber riskante Finanzgeschäfte – sondern lieber auf konservative Anlageformen wie Tagesgeldkonten oder Festgeldanlagen, die viel Sicherheit bieten.

Trotz der guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland haben viele Mittelständler noch mehr Geld zurückgelegt. Die Rücklagen für schlechte Zeiten haben sich von 2014 auf 2015 sogar verdoppelt.

Wir erkennen eine Vielzahl von Risiken, sei es die konjunkturelle Flaute in China oder die Entwicklung in der russischen Föderation. Das reduziert die Erwartung. – Volker Wittberg, Fachhochschule des Mittelstand in Bielefeld

Die Vorsicht und die Rücklagen im Mittelstand haben sich schon einmal ausgezahlt. In der Finanzkrise 2008 und 2009 sind die Ersparnisse von durchschnittlich 1,7 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 100.000 Euro im Krisenjahr 2009 geschmolzen. Die mittelständische Sparsamkeit hat Insolvenzen in konjunkturschwachen Zeiten verhindert.

Kritik an zu wenig Investition

Doch die staatliche Förderbank KfW warnt vor zu viel Sparsamkeit: Sie kritisiert besonders die älteren Mittelständler dafür, dass sie nicht mehr genügend in die Unternehmen investieren. Mittlerweile ist jeder dritte Unternehmensinhaber über 55 Jahre alt und mit steigendem Alter sinkt die Bereitschaft zur Investition.

Über das Finanzverhalten im Mittelstand hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Volker Wittberg gesprochen. Er ist Professor an der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld, die das Finanzverhalten von kleinen und mittleren Unternehmen regelmäßig untersucht.

Volker Wittberg  - sieht die mittelständischen Ersparnisse als sinnvollen Sicherheitspuffer.

sieht die mittelständischen Ersparnisse als sinnvollen Sicherheitspuffer.
Die mittelständischen Unternehmen gehen in längere Laufzeiten bei der Investition. Das traditionelle, sehr konservative Finanzgebaren der Mittelständler bringt Sicherheit und hat sich in der Vergangenheit bewährt.Volker Wittberg
Mittelstand | Finanzverhalten und Ersparnisse 06:59

Redaktion: Sandro Schroeder

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