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Die vielen kleinen und mittleren Unternehmen sind für die ostdeutsche Wirtschaft besonders wichtig. Experten sehen in dieser Kleinteiligkeit jedoch ein Hindernis für Wirtschaftskraft und Produktivität. Foto: Zukunft Industrie: SFL, Anlagenbau_8 CC BY-ND 2.0 | Zukunft Industrie / flickr.com

Mittelstand | Unternehmen in Ostdeutschland

Keine deutsche Einheit im Mittelstand

25 Jahre deutsche Wiedervereinigung, aber wirtschaftlich keine Einheit: Auch bei den kleinen und mittleren Unternehmen unterscheidet sich Ostdeutschland noch immer vom Westen – und kämpft um den Anschluss.

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Deutschland feiert 25 Jahre Wiedervereinigung, doch wirtschaftlich sind Ost und West noch immer keine Einheit. Die meisten großen Unternehmen und alle Dax-Konzerne sitzen in Westdeutschland. Beinahe dreißig Prozent fehlen der ostdeutschen Wirtschaftsleistung im Vergleich zu Westdeutschland. Welche Rolle spielt also der ostdeutsche Mittelstand?

Kleinteiliger Mittelstand in Ostdeutschland

Die kleinen und mittleren Unternehmen bestimmen die ostdeutsche Wirtschaft – und sind dort noch wichtiger als in der gesamten Bundesrepublik. So gibt es beispielsweise im verarbeitenden Gewerbe in Ostdeutschland nur halb so viele Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern als in Westdeutschland.

Diese Kleinteiligkeit in der ostdeutschen Wirtschaft ist laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung mitverantwortlich dafür, dass die Wirtschaft im Osten auch ein Vierteljahrhundert nach der Einheit hinterherhinkt.

Zwar holen die mittelständischen Unternehmen in Ostdeutschland auf und wachsen stärker als jene im Westen, doch auch das könnte am immer noch bestehenden Aufholbedarf der ostdeutschen Wirtschaft liegen.

Wenn ein Unternehmen noch nicht lange besteht, hat man natürlich hohe Wachstumsraten, wenn man erfolgreich ist. Das Wachstum geschieht oftmals von niedrigen Niveau ausgehend. – Karl Brenke, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

Nachholbedarf bei Forschung und Innovation

Alexander Eickelpasch - forscht zu Produktivität und Innovation am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Foto: DIW Berlin

forscht zu Produktivität und Innovation am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Foto: DIW Berlin
Wir haben in Ostdeutschland immer noch ein gewisses Defizit von Forschung und Entwicklung im privaten Bereich. Das liegt daran, dass nicht nur die Industriedichte geringer ist, sondern auch daran, dass es dort weniger forschungstreibende Unternehmen gibt.Alexander Eickelpasch
Defizit bei Forschung und Entwicklung in Ostdeutschland 00:43

 

Ein weiteres Problem: Noch immer gilt Ostdeutschland als verlängerte Werkbank. Während im Westen Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden, produzieren die kleinen und mittleren Unternehmen in Ostdeutschland billig für die Unternehmen im Westen.

Man hat den ostdeutschen Unternehmen Subventionen gewährt und hat dort lange Zeit aus einem reichen Reservoir an Arbeitskräften schöpfen können. Das hat vielleicht das eine oder andere Unternehmen davon abgehalten, in Innovation zu investieren. – Karl Brenke, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung

Wie groß die Unterschiede im Mittelstand zwischen Ost- und Westdeutschland noch immer sind, hat detektor.fm-Moderatorin Constanze Müller mit Karl Brenke besprochen. Er ist Referent am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.

Karl Brenke - findet, der ostdeutsche Mittelstand muss produktiver werden und mehr in Innovation investieren. Foto: Anna Blancke, DIW Berlin

findet, der ostdeutsche Mittelstand muss produktiver werden und mehr in Innovation investieren. Foto: Anna Blancke, DIW Berlin
Die ostdeutsche Wirtschaft ist deutlich kleinteiliger strukturiert. Das macht sich bei der Wirtschaftskraft bemerkbar: Die kleinen Unternehmen haben nicht so eine hohe Produktivität, können nicht so hohe Löhne zahlen und das dämpft die Wirtschaftsleistung.Karl Brenke
Mittelstand | Mittelständische Unternehmen in Ostdeutschland 06:21

Redaktion: Sandro Schroeder

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