Netto, kalt – Serie zum Wohnungsmarkt | Teil 4

Gentrifizierung – wer verdrängt wen?

In den deutschen Großstädten wird derzeit viel von Gentrifizierung gesprochen. Welche soziale Dynamik dahinter steckt und wie man dagegen steuern kann, das erklärt Jürgen Friedrichs im Interview.

Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hat es Mitte der 2000er Jahre schätzungsweise rund 40.000 Menschen gegeben, die jährlich dort hin- oder von dort weggezogen sind. So sind seit der Wende ungefähr 80 Prozent aller Einwohner neu hinzugekommen. Immobilien-Unternehmen haben im Prenzlauer Berg viel Geld investiert, um ganze Straßenzüge zu sanieren. Dadurch ist aus dem ehemaligen Arbeiterviertel ein wohlhabender Stadtteil geworden.

Paradebeispiel für Gentrifizierung: der Prenzlauer Berg

Jürgen Friedrichs 

Der Prenzlauer Berg in Berlin ist eines der am meisten genannten Beispiele, wenn man von Gentrifizierung spricht. Mit der zunehmenden Verstädterung, den ansteigenden Mietpreisen und dem Wohnungsmangel verändern sich Großstädte in ihrer sozialen Struktur. Bisweilen sehr schnell und radikal.

In Teil 4 unserer Serie „Netto, kalt – Wohnen in deutschen Großstädten“ hinterfragen wir, was Gentrifizierung ist und welche anderen sozialen Folgen Stadtentwicklungsprozesse haben. Darüber haben wir mit Jürgen Friedrichs gesprochen. Er ist Professor für Soziologie an der Universität Köln und befasst sich seit vielen Jahren mit stadtsoziologischen Fragen.


+++ Die Serie +++

Gentrifizierung, steigende Mieten, knapper Wohnraum, Verstädterung – es gibt viele Debatten rund um das Thema Wohnen. Wir analysieren sie in unserer Serie „Netto, kalt – Wohnen in deutschen Großstädten“. Eine Einführung: