Nach Pannenserie: Sorgen um Russlands Raumfahrt-Monopol

Nach dem Ende des amerikanischen Space-Shuttle-Programms hat Russland ein Monopol in der bemannten Raumfahrt. Doch die Raumfahrtechnik wurde dort angeblich lange vernachlässigt. Eine Pannenserie sorgt nun für Zweifel – zurecht?

Vor 50 Jahren hat Russland den ersten Menschen in den Weltraum geschickt. Seitdem gilt die Raumfahrt als Aushängeschild der Nation. Doch vor wenigen Tagen erst hat Russland einen teuren Satelliten verloren und jetzt ist eine Transportrakete zur Internationalen Raumstation ISS kurz nach dem Start abgestürzt. Das sind aber nicht die einzigen Pannen, die Russland in den letzten Jahren verzeichnen musste. Im letzten Jahr stürzte eine russische Rakete, die drei Satelliten ins All befördern sollte, in den Pazifik.

Andreas Schütz 

In einer Zeit, in der fast jedes Handy mit GPS ausgestattet ist, sind wir aber auf Informationen von Satelliten immer mehr angewiesen. Mit dem Ende der amerikanischen Space Shuttles wird die Versorgung der ISS zunehmend von der russischen Raumfahrtechnik abhängen. Da Russland aber derzeit sechs Mal weniger Geld für die Raumfahrt als die USA ausgibt, sehen Länder wie China und Indien ihre Chance im Weltraum. Der Raumfahrtexperte Igor Lissow sieht die Krise in der russischen Raumfahrt als „Folge von 15 Jahren des Dahinvegetierens“ an.

Warum Investitionen in die Raumfahrt in Russland in den letzten Jahren vernachlässigt wurden und was die Russen in Zukunft besser machen wollen, fragen wir Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.