Serie “Netzleichen” – Folge 2: Der digitale Nachlass

Das Internet vergisst nicht – auch nach dem Tod eines Nutzers. Aber wie kann man digitale Spuren trotzdem beseitigen?

Birgit Janetzky 

Wenn ein Mensch stirbt, dann stellt sich auch die Frage, was mit seinem Besitz passieren soll. Meist entscheiden die Erben darüber, was verkauft und was behalten wird. Nicht ganz so einfach gestaltet es sich aber beim digitalen Erbe einer Person.

Internetnutzer hinterlassen unzählige Spuren im Netz. Ob Guthaben auf dem PayPal Konto oder getaggte Fotos in sozialen Netzwerken. Für Hinterbliebene ist es oft eine extrem schwierige Angelegenheit, den Überblick über die Internetnutzung des Verstorbenen zu erlangen und dann die nötigen Schritte einzuleiten. Die wenigsten kennen die Passwörter, oder alle Nutzerkonten ihrer Angehörigen. Mittlerweile gibt es Firmen, die sich genau dieses Problems annehmen. Firmen wie der schwedische Service Mywebwill bieten beispielsweise an, alle Passwörter gesichert auf einem Server zu lagern. Der Zugang zu diesem Server kann dann weitervererbt werden, so dass die Hinterbliebenen praktisch die Passwörter erben.

Angebote dieser Art erfreuen sich steigender Nachfrage. Doch wie sieht die rechtliche Regelung in diesem Bereich aus? Wir haben mit der Co-Gründerin der Firma Semno Birgit Janetzky gesprochen. Auch ihre Firma beschäftigt sich mit dem digitalen Nachlass.