Das Stadtgespräch | Chinesische Unternehmen in Hoppstädten-Weiersbach

„Chinatown“ in Rheinland-Pfalz?

In einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz hängt eine Karte von China im Kindergarten. Warum? Weil sich dort in den letzten Jahren 200 Unternehmen und fast 700 chinesische Staatsbürger angesiedelt haben. Was bedeutet das für die Gemeinde?

Durch Zufall zum Wirtschaftsstandort

Es war ein Zufall, der das Dorf Hoppstädten-Weiersbach in Rheinland-Pfalz zum wichtigsten Standort für chinesische Unternehmen in Deutschland gemacht hat. Ein deutscher Unternehmer hat damals eine chinesische Geschäftsfrau am Flughafen getroffen. Sie sind ins Gespräch gekommen. Der Rest ist Geschichte. Seit 2012 haben sich in dem 3.500-Einwohner-Ort fast 200 Unternehmen angesiedelt. So hat das Dorf schließlich um die 700 neue Einwohner bekommen.

Wir sind zufrieden mit der Entscheidung. Es belebt die Gemeinde insgesamt. – Welf Fiedler, Ortsbürgermeister Hoppstädten-Weiersbach

Deutsch-chinesische Zukunft

Die neuen Mitbürger und Mitbürgerinnen aus China sind in vielen Feldern der Wirtschaft tätig. Einige Unternehmen importieren zum Beispiel günstige Elektroartikel aus China. Andere dagegen wollen für chinesische Familien Urlaubs- und Freizeitprogramme anbieten. Und Pläne für die Zukunft gibt es auch viele. Ein deutsch-chinesisches Geschäftszentrum ist an dem internationalen Wirtschaftsstandort beispielsweise in Planung.

Zusätzlich zu der chinesischen Karte im Dorfkindergarten hat neulich der erste chinesische Jugendliche in Hoppstädten-Weiersbach Abitur gemacht. Obwohl die Integration in der Gemeinde gut zu gelingen scheint, haben sich doch einige kulturelle Unterschiede bemerkbar gemacht.

Die chinesischen Mitbürger sind oft der Meinung, dass manches schneller gemacht werden könnte, was allerdings, wenn man die deutsche Bürokratie kennt, leider nicht der Fall ist. – Welf Fiedler

Über chinesische Unternehmen in Hoppstädten-Weiersbach und was sie für die Gemeinde bedeuten, hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Ortsbürgermeister Welf Fiedler besprochen.

Redaktion: Frida Neander Rømo