Teurer Wohnen | Episode 6

Geht da noch was?

Die Bezirkspolitik will beim Neubau an der Ecke Wieland/Pestalozzi mitreden. Die Grünen wollen per Antrag günstige Mieten sichern und Milieuschutz im Kiez. Der zuständige Baustadtrat setzt den Antrag aber nicht um. Warum?

Beim Bau mitreden

Bernd zieht 2006 gemeinsam mit seinem Sohn in die Pestalozzistraße 97. 13 Jahre später soll er ausziehen, ebenso wie Heiko und alle anderen im Haus. Sein Wohnhaus soll abgerissen werden, damit teure Neubauwohnungen entstehen können.

2017 wird die Bezirkspolitik auf den Fall an der Ecke Wieland/Pestalozzi aufmerksam. Und die Grünen im Bezirksparlament schmieden einen Plan, um günstige Mieten auf den beiden Grundstücken zu sichern. Erstens: Der zuständige Baustadtrat Oliver Schruoffeneger soll einen Bebauungsplan aufstellen und das Unternehmen Diamona & Harnisch auf diesem Weg zu bezahlbaren Wohnungen verpflichten. Zweitens: Der Kiez an der Ecke soll Milieuschutzgebiet werden. Doch Baustadtrat Schruoffeneger setzt den Antrag seiner eigenen Fraktion nicht um. Wie kann das sein?

Milieuschutz im Kiez?

Die Ecke Wieland/Pestalozzi liegt nicht in einem sozialen Erhaltungsgebiet, dort gilt kein Milieuschutz. Durch solche Milieuschutzgebiete soll verhindert werden, dass Menschen im Kiez verdrängt werden. Abreißen, umbauen, in Eigentum — dafür braucht es jeweils eine Genehmigung. Nun ist es zu spät, Milieuschutz an der Ecke funktioniert nicht mehr. Klaus Dieter Gröhler war bis 2011 Baustadtrat in Charlottenburg und damit auch für das Thema Milieuschutz zuständig. In seiner Zeit als Baustadtrat hat er keinen Milieuschutz in Charlottenburg umgesetzt. Politisch war das nicht gewollt, sagt er. Warum nicht? 


Teurer Wohnen“ ist eine siebenteilige Story vom Podcast-Radio detektor.fm und radioeins vom rbb — neue Folgen erscheinen immer donnerstags. Den Podcast gibt es unter anderem bei Amazon Music, Apple Podcasts, Deezer, Google Podcasts, RTL+ oder Spotify. „Teurer Wohnen“ könnt ihr in der ARD Audiothek übrigens werbefrei hören.

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Redaktion