Was wichtig wird | Daimler streicht Stellen

Das Beste oder nichts?

Finanziell steht es um Daimler nicht wie vom neuen Vorstandschef Ola Källenius erhofft. Um Altlasten seines Vorgängers zu beseitigen, versieht er den Automobilkonzern mit einem Sparprogramm. Folglich sollen bis 2022 mindestens 10.000 Stellen gestrichen werden.

10.000 Daimler-Mitarbeiter müssen gehen

Der Umsatz eines jeden Konzerns hängt maßgeblich von der Produktivität seiner Mitarbeiter ab. Daimler schneidet im Vergleich zu anderen deutschen Automobilherstellern im Premiumsegment am schlechtesten ab, wenn es um die Umsatzgenerierung pro Mitarbeiter geht.

Bei Audi erzielt ein Mitarbeiter 970.000 Euro, bei Daimler sind es 560.000 Euro.

Martin Seibert

Zur Steigerung der Produktivität und damit auch des Umsatzes, sieht der neue Vorstandschef Ola Källenius ein Sparprogramm vor, bei dem weltweit bis 2022 mindestens 10.000 Stellen bei Daimler gestrichen werden müssen.

Die Altlasten von Zetsche

Diese Altlasten in Milliardenhöhe, die noch von der Amtszeit Zetsches rühren, haben Daimler Mitte 2018 einen Gewinneinbruch beschert, der den Konzern sogar in die roten Zahlen brachte. Zusätzlich verschlingen technische Weiterentwicklungen, wie das autonome Fahren und die Elektromobilität, Kosten, die durch Umsätze nicht wie erwünscht gedeckt werden.

Källenius will Daimler nun wieder auf Kurs bringen, indem er durch ein Sparprogramm den hohen Ausgaben des Konzerns an den Kragen geht.

Streichungsmaßnahmen für alle Bereiche

Zum Sparen müssen Stellen gekürzt werden. Dabei geht es konkret um 1,4 Milliarden Euro Personalkosten. Wie sich diese Summe im Einzelnen auf derzeit betsehendes Personal auswirken soll, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden sollen, Zeitarbeiter mit auslaufenden Verträgen kaum Verlängerungen erwarten können, und frei einteilbare Arbeitszeiten verkürzt werden sollen.

Was es mit dem Sparprogramm von Daimler auf sich hat, bespricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Martin Seibert von derWirtschaftswoche.