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Was wichtig wird | CO2-neutral heißt nicht klimafreundlich

„Wir müssen uns von der CO2-neutralen Brötchentüte verabschieden“

Die deutsche Wirtschaft beruhigt mit Klimazertifikaten und klimaneutralen Produkten unser Gewissen. Aber wir müssen uns von der CO2-neutralen Brötchentüte verabschieden, sagt Jacqueline Goebel von der WirtschaftsWoche.

Der Hype um das Label „CO2-neutral“

Je spürbarer die Klimakrise wird, desto mehr wird klar: Der CO2-Ausstoß muss dringend reduziert werden. Um ein umweltfreundliches Image zu bekommen, suchen Unternehmen nach Möglichkeiten ihre CO2-Emissionen gering zu halten. Viele Firmen haben angekündigt, in absehbarer Zeit CO2-neutral werden zu wollen. Amazon zum Beispiel will die klimaschädlichen Folgen des wachsenden Versandhandels abfedern. Metzgereien wollen klimafreundlich Wurst herstellen. Und nahezu jede Brötchentüte bezeichnet sich mittlerweile als CO2-neutral.

Jacqueline Goebel - ist Redakteurin bei der WirtschaftsWoche.

ist Redakteurin bei der WirtschaftsWoche.
Nur weil wir ausgleichen, wird die Welt nicht gerettet.Jacqueline Goebel

Das funktioniert, indem Unternehmen, die ihre Produkte als CO2-neutral anpreisen wollen, die ausgestoßenen Treibhausgase in Entwicklungsländern wieder wettmachen. Sie spenden für Klimaprojekte oder sparen anderswo ein.

Kompensation vermeidet nicht

Diese klimafreundliche Zertifizierung ist aber Augenwischerei. Denn sie schadet mehr als sie nützt, sagt Jacqueline Goebel von der WirtschaftsWoche. Denn diese Kompensation macht vordergründig ein gutes Gewissen. Und ermutigt damit Verhalten, das wir eigentlich abstellen müssten.

Das, was wir eigentlich erreichen wollen, ist natürlich, CO2 zu vermeiden. Da, wo man es wirklich nicht vermeiden kann, da setzen Firmen an und sagen: Wir wollen versuchen, das auszugleichen. Aber die Brötchentüte wäre ja auf jeden Fall vermeidbar gewesen. – Jacqueline Goebel, Redakteurin der WirtschaftsWoche.

Selbst wenn aus unserem schlechten Gewissen ein schöner Wald in Togo entsteht, kann das Probleme bergen. Welche, erklärt Jacqueline Goebel von der WirtschaftsWoche im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll.


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