Was wichtig wird | Die Zukunft der Güterbahnen

Modernisierung, auch im Denken

Die Sanierung der Schiene für den Güterverkehr ist nicht mehr nur ein Wunsch, sie könnte bald Realität sein. Damit soll wieder vermehrt auf Güterbahnen gesetzt werden. Doch kann das funktionieren?

Der Transport boomt

Deutschland erlebt ein Rekordhoch. 2016 wurden so viele Güter wie nie zuvor transportiert. Laut Statistischem Bundesamt stieg das Transport-Aufkommen um 1,1 Prozent auf 4,6 Milliarden Tonnen. Dazu beigetragen haben vor allem Lastwagen, die Seeschifffahrt und Flugzeuge. Doch eins fällt auf: beim Eisenbahnverkehr gab es wieder Rückgänge.

Der Versuch Güterbahnen zu retten

Dabei hat die Deutsche Bahn im Februar einen echten Fortschritt erzielt. Nach wochenlangen Streitereien haben sich die Unternehmensleitung der Tochter DB Cargo und der Gesamtbetriebsrat geeinigt, dass eine Sanierung des Schienengüterverkehrs nun doch stattfinden soll. Das Sanierungsprogramm hat zwar einen Stellenabbau zufolge, allerdings fällt der geringer aus als zunächst angenommen. Dafür werden die vom Management geforderten Strukturen von DB Cargo geändert, damit die Profitabilität der Sparte gesteigert werden kann.

Den Profit steigern, das passt auch zu den Plänen von Alexander Dobrindt. Der Verkehrsminister möchte die Schienenmaut senken. Zumindest für die Güterbahnen. Für einen Teil der Deutschen Bahn, nämlich DB Netz, würde das allerdings Einbußen bedeuten.

Schwacher Trost

Dazu würde Dobrindt mit der Senkung der Schienenmaut auch den Forderungen der Eisenbahnverbände zumindest ein wenig entgegen kommen. Die fordern seit Monaten die Halbierung der Trassenpreise auf der Schiene. Gewünscht hätten die Verbände sich das für alle Verkehre auf den Schienen.

Das ist allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Den Güterbahnen fehlt mehr als eine rein äußerliche Auffrischung. Auch in den Strukturen bedarf es einer Veränderung:

Die Eisenbahnbranche arbeitet noch nach sehr antiquierten Regeln und da muss man sich fragen, ob eine Absenkung der Schienenmaut alleine reicht. Zum Beispiel ist es so, dass die Bahnindustrie kaum in der Lage ist, wirklich innovative Techniken auf den Markt zu bringen.- Christian Schlesinger, WirtschaftsWoche

Über die Zwickmühle, in der die Güterbahnen stecken, spricht Christian Schlesinger von der WirtschaftsWoche mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron.


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Redaktion