Was wichtig wird | Konflikt um Homöopathie

Globuli am Ende?

In Frankreich dürfen Krankenkassen künftig keine homöopathischen Mittel mehr erstatten. Und auch in Deutschland wird die Kritik an den kleinen, weißen Kügelchen lauter. Fällt nun auch hierzulande die Kostenerstattung weg?

Keine Globuli mehr von Krankenkassen-Geldern – das ist in Frankreich ab 2021 Gesetz. Das hat die französische Regierung auf Drängen von Gesundheitsministerin Agnès Buzyn nun durchgesetzt. Und auch in Deutschland wankt der Status Quo der Homöopathie.

Viele Krankenkassen zahlen gerne für Homöopathie, weil die Verwender von Globuli und anderen Mitteln häufig einkommensstarke Beitragszahler sind. – Jürgen Salz, Wirtschaftswoche

Frankreich stoppt Kostenerstattung

Jan Böhmermann hat in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ dem Thema mehr als 20 Minuten gewidmet, in denen er die Homöopathie bloßstellt. Anlass für das Video war eine Unterlassungsklage eines Herstellers homöopathischer Mittel gegen die Ärztin und Homöopathie-Kritikerin Natalie Grams.

Das Unternehmen forderte Grams auf, die Aussage, homöopathische Arzneimittel wirkten „nicht über den Placebo-Effekt hinaus“, zu unterlassen. Andernfalls drohe ihr eine Strafzahlung.

Doch die Kritik geht längst über Einzelpersonen und Satire-Sendungen hinaus. So fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung, homöopathische Behandlungen nicht mehr als Kassenleistung anzubieten.

„Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Verfahren“, sagte  deren Vorsitzender Andreas Gassen der „Rheinischen Post“. Und auch  Karl Lauterbach, Gesundheitspolitiker bei der SPD, spricht sich gegen eine Kostenerstattung aus.

Über die Homöopathie-Debatte haben sich detektor.fm-Moderator Philipp Weimar und Jürgen Salz von der Wirtschaftswoche unterhalten.


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