Was wichtig wird | Lieferstopp für Paketdienste

Zu viel, zu schnell

Kurz vor Weihnachten noch schnell ein Paket bestellen? Bei den Massen von Bestellungen könnten bald nicht mehr alle Geschenke rechtzeitig ankommen. Deswegen überlegen einige Paketdienste, eine Obergrenze einzuführen.

Schlichte Überforderung

Online gibt es alles und das meiste auch noch günstiger. Warum sollte man also überhaupt noch den Gang in die überfüllten Geschäfte wagen – gerade zur Weihnachtszeit? Dieser Gedanke scheint sich auch in Deutschland auszubreiten. Immerhin werden rund 15 Millionen Pakete an Weihnachten ausgeliefert. Eine Masse, die die Paketdienste nicht mehr so einfach stemmen können. Deshalb könnte es sein, dass sie bald die Notbremse ziehen.

Das größte Problem: Es mangelt an Arbeitskräften für die ganzen Auslieferungen. Das Ungleichgewicht ist in den letzten Jahren stark gestiegen.

Paketdienste an der Kapazitätsgrenze

Die Idee: Paketdienste legen eine obere Grenze mit ihren Kunden fest, damit diese wissen, welche Lieferdaten sie überhaupt zusichern können. Damit könnten sie sicherstellen, dass keine falschen Versprechen mehr gemacht werden. Eigentlich ein löbliches Ziel, immerhin warten die Besteller ja sehnsüchtig zuhause auf Präsente. Für Pakete, die über diese Grenze hinaus gehen, könnten die Lieferdienste dann zukünftig dann einen Aufpreis verlangen und damit zusätzliche Arbeitskräfte bezahlen.

Die Geschäftskunden der Auslieferer sind allerdings nicht sonderlich begeistert. Sie sorgen sich über den Unmut der Privatkunden.

Einer macht es vor

Hermes arbeitet aber bereits mit diesem Prinzip. Der Paketdienst hat für verschiedene Händler regionale Obergrenzen eingeführt. Auch in den USA hat der Marktführer UPS angekündigt das Kontingent zu reduzieren. Ob das reicht, ist fraglich.

Ein einheitliches Vorgehen der Paketdienste wird es erst einmal nicht geben. Und ob das befürchtete Chaos wirklich kommt, ist auch noch nicht klar. Über die Hintergründe haben Jaqueline Goebel von der WirtschaftsWoche und detektor.fm-Moderatorin Carina Fron gesprochen.


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Redaktion