Was wichtig wird | Sex in Zeiten des Kapitalismus

Erfolg oder Liebesleben?

Höher, schneller, weiter – die moderne Arbeitsmoral kann die Liebe kaputt machen. Denn Stress hat einen direkten Einfluss auf das Sexleben.

Müde statt lustvoll ins Bett

Menschen haben heute weniger Sex als noch vor über 20 Jahren. Das besagt eine Studie der University of San Diego. Für diese repräsentative Untersuchung verwendeten die Wissenschaftler Daten von 26.000, hauptsächlich heterosexuellen, US-Amerikanern. Untersucht wurden im Zeitraum von 1989 bis 2014 Menschen aller Altersgruppen, Geschlechter, Einkommensgruppen und Hautfarben. Dabei handelte es sich um Singles und Paare, Menschen mit und ohne Kindern.

Im Schnitt hatten die Amerikaner 1989 noch 60 Mal Sex, während es 2014 nur noch 52 Mal im Jahr waren. Den Deutschen geht es da ähnlich, wie Wissenschaftler der Universität Leipzig gezeigt haben. Ob nun in den USA oder Deutschland, vor allem junge Leute scheinen weniger Interesse an sexuellen Aktivitäten zu haben.

Sex und Job

Interessant in dem Zusammenhang ist das Verhältnis zwischen dem Sexualleben und dem Beruf. Ein erfülltes Sexleben kann die Karriere fördern und kann sogar gegen Stress helfen. Bei der gegenseitigen Zuwendung werden ganz viele positiv wirkende Hormone ausgeschüttet, die länger und auch andauernd glücklich stimmen. Doch anderherum kann eine zu ausfüllende Karriere die Libido massiv bremsen. Stress ist und bleibt ein Lustkiller. Heutzutage hat die Bedeutung von Arbeit zugenommen und nimmt damit, anders gesagt, einen immer wichtigeren Stellenwert in unserem Leben ein.

Auf der einen Seite ist es so, dass die Karriere in unserer Gesellschaft honoriert wird. Zweisamkeit und Familienleben aber einfach nicht. – Lin Freitag, WirtschaftsWoche

WirtschaftsWoche-Redakteurin Lin Freitag hat sich damit beschäftigt, wie man trotz erfolgreicher Karriere ein erfülltes Liebesleben haben kann. Mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron hat sie darüber gesprochen.


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Redaktion