Mehrheit der Verbraucher genervt

Weihnachtsartikel im September verbieten?

Der Sommer ist noch nicht ganz rum, doch in den Läden herrscht schon Weihnachtsstimmung: Lebkuchen, Zimtsterne und Co. sind bereits seit Anfang September zu haben. Einer Umfrage zufolge will fast die Hälfte der Deutschen das verbieten. Macht das Sinn?

Draußen Spätsommer, drinnen Weihnachten

Gefüllte Lebkuchenherzen, Pfeffernüsse und Spekulatius; Schokofiguren, Marzipanbrote und Zimtsterne. Kaum sind die letzten Kinder aus den Sommerferien zurück, halten die süßen Verführungen wieder Einzug in den Regalen der Supermärkte. Und entgegen der landläufigen Meinung nicht früher als je zuvor: Der erste September ist schon seit langem Lieferbeginn für typische Adventssüßigkeiten.

Nervende Naschereien

Obwohl der September also fast schon traditionell den Verkaufsstart für Festtags-Leckereien bildet, sind dennoch weit mehr als die Hälfte der Menschen genervt vom vorgezogenen Weihnachtsgeschäft. Das konnte die Nachrichtenagentur dpa mit Hilfe einer Umfrage unter 1.000 Personen zeigen.

Auf Facebook kann man mittlerweile sogar Gruppen beitreten, die einen Boykott der Weihnachtsprodukte vor der Adventszeit fordern.

Stichtagsregelung als Lösung des Problems?

Bei der Studie wurden die Teilnehmer auch gefragt, in welcher Zeit der Verkaufsstart liegen sollte. Die klare Tendenz: Die weihnachtlichen Süßigkeiten sollten nicht vor November im Regal liegen. 45 Prozent der Befragten halten Mitte November für den idealen Termin, für 40 Prozent wäre der erste Advent ein guter Zeitpunkt.

Durch eine solche Stichtagsregelung wären Weihnachtsartikel, die zu früh im Regal liegen, verboten. Doch wäre mit einem solchen Verbot das Ziel wirklich erreicht? Schließlich zeigen viele Erfahrungen, dass sanfte Appelle an die Vernunft und freundliches Anstupsen in die richtige Richtung viel mehr bringen.

Über Sinn und Unsinn von Verboten sprechen wir darum mit Michaela Wänke, Professorin für Konsumentenpsychologie an der Universität Mannheim.

„Wenn man Süßigkeiten verbietet oder einschränkt, steigert das ihre Attraktivität.“Michaela Wänke