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Im Leben gibt es nichts umsonst- nicht einmal mehr die Girokonten. Sean MacEntee_flickr.com

Immer weniger kostenlose Girokonten

„Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“

„Gratiskonten für alle“ – mit diesem Slogan warben Ende der 90er Jahre die Banken. Inzwischen gibt es Girokonten aber immer seltener kostenlos und meist nur noch für wohlhabendere Kunden. Betroffen sind davon nicht nur Kunden von Filialbanken – auch immer mehr Direktbanken bitten zur Kasse.

Kostenlose Girokonten? War gestern.

Mehr als hundert Millionen Girokonten gibt es in Deutschland. Lange waren diese umsonst. Doch die deutschen Banken geraten durch die anhaltenden Niedrigzinsen immer weiter unter den Druck, Kosten sparen zu müssen.

Waren früher vor allem Kunden von Filialbanken betroffen, sind es heute auch immer mehr Direktbanken, die Gebühren erheben. Die Online-Banken können dank weniger Kosten für Personal oder Filialen kostengünstiger arbeiten. Aber das reicht anscheinend nicht:

Diese ganzen neuen Banken tun sich offenbar schwer, so schnell so viele Kunden zu gewinnen, dass sie das ganz, ganz preiswert machen können. Und jetzt versuchen sie dann bei ihren Kunden Geld zu holen, obwohl sie ihnen vorher versprochen haben, dass das sehr günstige oder kostenlose Lösungen werden. – Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von finanztip.de

Was kostet denn hier eigentlich?

Begründet werden die Kontogebühren mit den niedrigen Zinsen. Diese hätten sinkende Einnahmen der Banken zur Folge. Und so werden vor allem diejenigen Kunden zur Kasse gebeten, die kein großes Vermögen zur Bank tragen: Wer für Einlagen sorgt, wird belohnt. Wer auf seinem Konto nur wenig Umsatz macht, zahlt.

Häufig sind die Kosten nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Einige Banken lassen sich beispielsweise häufiges Abheben bezahlen, andere schreiben einen Mindestumsatz vor. Und das, obwohl das Europäische Parlament den Besitz eines Girokontos zu einem Grundrecht für jeden EU-Bürger erklärt hat. Doch:

Ein Grundrecht bedeutet noch nicht, dass das kostenlos sein muss. – Hermann-Josef Tenhagen

Wer nicht fragt, der zahlt

Wer für sein Girokonto nichts bezahlen möchte, der muss sich also informieren. Mehr denn je ist die Eigeninitiative der Bankkunden gefragt. Denn es gibt sie noch: Die wirklich kostenlosen Girokonten. Doch gelten Bankkunden generell als träge: Nur fünf von hundert wechseln jährlich ihre Bank.

Die Leute gehen doch nicht so schnell und so oft von ihren alten Banken weg, wie man denken würde. – Hermann-Josef Tenhagen

Wieso Girokonten immer häufiger etwas kosten und wie man trotzdem in den Genuss eines Gratis-Kontos kommt, das hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser Hermann-Josef Tenhagen gefragt. Er ist Chefredakteur beim gemeinnützigen Verbraucherportal finanztip.de.

Hermann-Josef Tenhagen - ist Chefredakteur beim Verbraucherportal finanztip.de

ist Chefredakteur beim Verbraucherportal finanztip.de
So einer neuen Bank, die niemand kennt, der mein Geld anzuvertrauen, da tun sich ja viele Leute schwer – das versteh ich sogar.Hermann-Josef Tenhagen
Girokonten gibt es nicht mehr umsonst 07:39

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