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Wie sieht’s aus bei Wirecard?

Bewegung im Wirecard-Skandal: Die Staatsanwaltschaft München hat gegen Ex-Chef Markus Braun und zwei ehemalige Manager Anklage erhoben. Den Angeklagten wird unter anderem Marktmanipulation, Bandenbetrug und Untreue vorgeworfen.

Anklage im Wirecard-Skandal

Vor eineinhalb Jahren hat der Finanzdienstleister Wirecard Insolvenz angemeldet, nun beginnt das Verfahren gegen die Verdächtigen im Wirecard-Skandal. Die Staatsanwaltschaft München hat am Montag die Anklage gegen Ex-Chef Markus Braun und zwei ehemalige Manager vorgelegt. Den Angeklagten wird unter anderem Marktmanipulation, Bandenbetrug und Untreue vorgeworfen. Sie sollen beispielsweise die Unternehmensbilanzen zwischen 2015 und 2018 gefälscht haben. Ex-Chef Markus Braun beteuert weiterhin seine Unschuld, wird aber von einem ehemaligen Manager schwer belastet: Oliver B. hatte bei der Staatsanwaltschaft umfassend ausgesagt und wurde zum Kronzeugen des Verfahrens.

Es gibt verschiedene Anklagepunkte. Unter anderem sollen die Angeklagten das Unternehmen nach außen hin besser dargestellt haben, als es tatsächlich war.

Nils Wischmeyer, Wirtschaftsjournalist bei der Süddeutschen Zeitung

Foto: Privat

Ermittlungen gehen weiter

Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, wird es wohl noch dauern. Die Staatsanwaltschaft München hat bekannt gegeben, dass die Beweisführung in Fall Wirecard „akribische Kleinarbeit“ erfordere. Insgesamt wurden 450 Zeugen vernommen und 700 Aktenbände gesammelt. Und damit nicht genug: Ein Verdächtiger ist weiterhin auf der Flucht: Das frühere Vorstandsmitglied Jan Marsalek hatte sich aus Deutschland abgesetzt, nachdem der Wirecard-Skandal publik geworden war. Gegen ihn hatte das Amtsgericht München 2020 einen Haftbefehl erlassen. Seitdem wird international nach ihm gefahndet.

Wie geht es im Fall Wirecard weiter? Das fragt detektor.fm-Moderator Yannic Köhler Nils Wischmeyer. Er ist Wirtschaftsjournalist bei der Süddeutschen Zeitung und beobachtet den Wirecard-Skandal schon von Anfang an.

Redaktion