Digitale Arbeit verspricht Flexibilität und schnelles Geld für einfache Aufgaben im Netz. Doch die Clickworker kämpfen gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen. Was lässt sich daran ändern?
Vor zwanzig Jahren hat die NASA ein neues Arbeitsmodell erfunden. Laien auf der ganzen Welt sollten sich Bilder vom Mars anschauen und Krater auf der Marsoberfläche markieren. Diese freiwilligen Mitarbeiter waren– ohne es zu wissen – die ersten Clickworker.
Digitale Arbeit wie Clickworking gehört in der heutigen globalisierten Welt zur Normalität. Clickworker melden sich auf Plattformen an und erledigen dort einfache digitale Aufgaben: sogenannte Microtasks. Sie müssen beispielsweise Bilder und Produkte kategorisieren, Texte korrigieren oder Suchergebnisse optimieren. Die Arbeit kann jederzeit und überall gemacht werden. Aufträge wandern deshalb häufig in Niedriglohnländer ab, in denen Clickworker am schlechtesten bezahlt werden.
Die meisten Plattformen in Deutschland behandeln Clickworker nicht wie normale Arbeitnehmer, sondern als Soloselbstständige. Für sie gelten viele Arbeitnehmerrechte nicht. Laut einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation erhält nicht einmal jeder zehnte Clickworker in Deutschland den Mindestlohn. Krankheitstage und Urlaub sind unbezahlt; es gibt keinen Kündigungsschutz und keinen Mutterschutz. Und auch der gemeinsame Kampf für faire Arbeitsbedingungen ist erschwert.
Seit 2016 können sich Clickworker in Deutschland in der IG Metall gewerkschaftlich organisieren. detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang fragt den Gewerkschaftssekretär Robert Fuß, wie man ihre Arbeitsbedingungen verbessern kann. Der Soziologe Florian Alexander-Schmidt ordnet ein, wie Clickworking den internationalen Arbeitsmarkt verändert.