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Dreht Russland den Gashahn zu?

Trotz der Forderung Putins wollen die G7-Staaten auch zukünftig die Energieimporte aus Russland nicht in Rubel bezahlen. Der Kreml droht jetzt mit einem Lieferstopp: keine Bezahlung – kein Gas.

Kein Rubel – kein Gas?

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in der vergangenen Woche gefordert, dass „unfreundliche Staaten“ die Importe von russischem Gas zukünftig in Rubel bezahlen sollen. Mit den „unfreundlichen Staaten“ meint Putin die Länder, die Russland in den vergangenen Wochen mit Sanktionen belegt haben – also auch Deutschland. Der Grund für die Forderung: Der Rubel soll stabilisiert werden. Wenn andere Staaten die Gasrechnungen in der russischen Währung bezahlen wollen, müssen sie sich erst mal Rubel bei der Zentralbank in Moskau beschaffen. Das wiederum würde die von Sanktionen gebeutelte Zentralbank in Moskau wieder stärken.

Ich halte das erst mal für einen strategischen Schritt. Er testet den Zusammenhalt der westlichen Staatengemeinschaft.

Veronika Grimm, Wirtschaftswissenschaftlerin an der FAU Erlangen-Nürnberg

Foto: Laurin Schmid

G7-Staaten wehren sich

Der Forderung Putins wollen die größten Industriestaaten aber nicht nachgeben, das hat Wirtschaftsminister Robert Habeck nach dem G7-Treffen der Energieministerinnen und -minister am Montag verkündet. Eine Zahlung der Energieimporte in Rubel sei in den Lieferverträgen mit Russland nicht vereinbart. Putins Vorstoß stelle deshalb einen Vertragsbruch dar, so Habeck weiter. Die Reaktion aus Russland hat nicht lange auf sich warten lassen: keine Bezahlung – kein Gas, hieß es am Montagabend aus dem Kreml. Laut Habeck sei das aber kein Grund zur Sorge, man sei auf alle Szenarien vorbereitet.

Was das bedeutet, hat detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta die Wirtschaftswissenschaftlerin Veronika Grimm gefragt. Sie ist Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, den „Wirtschaftsweisen“.