Zurück zum Thema | Inflationsrate

Können Taylor Swift und Beyoncé die Inflation antreiben?

Im Mai sind Tausende Fans für ein Konzert von Beyoncé nach Stockholm gereist. Hotels und Restaurants vor Ort haben die Chance genutzt und ihre Preise erhöht. Deutschland befürchtet nun wegen Taylor Swift das Gleiche. Können Stars die Inflation hochtreiben?

Kostensteigerung und Geldentwertung

Die Preise für Lebensmittel, Energie und zahlreiche weitere Waren und Dienstleistungen sind in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Für das gleiche Geld kann man sich nun weniger kaufen als vor ein paar Jahren — das Geld ist also immer weniger wert. Diese Geldentwertung wird als Inflation bezeichnet. Wie hoch die Inflation ist, das wird durch die Inflationsrate angegeben. Und die wird mithilfe des sogenannten Verbraucherpreisindexes – also der durchschnittlichen Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland für Konsumzwecke kaufen – berechnet. Je höher der Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahr ist, desto höher ist dann die Inflationsrate.

Beim Berechnen des Verbraucherpreisindexes verwenden wir einen sogenannten Warenkorb. Der repräsentiert praktisch sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekaufte Waren und Dienstleistungen.

Karsten Sandhop, Referat "Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik" im Statistischen Bundesamt

Foto: Statistisches Bundesamt

Verstärkte Inflation durch Beyoncé?

Nicht nur Deutschland leidet aktuell unter einer hohen Inflation, auch viele andere EU-Länder, wie etwa Schweden, haben mit steigenden Preisen zu kämpfen. Und dort könnte die Inflation ausgerechnet durch die Konzerte US-amerikanischer Megastars weiter angetrieben worden sein. So hat etwa Beyoncé ihre Welttournee in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gestartet. Zeitgleich zum Konzert sind die Preise von Hotels, Restaurants und Taxifahrten enorm angestiegen. Das habe laut schwedischer Statistikbehörde um 0,3 Prozent zur Inflationsrate beigetragen. Auch bei Touren von Bruce Springsteen oder Taylor Swift wird vermutet, dass diese Veranstaltungen zumindest kurzfristig zu einem starken Anstieg bei Preisen führen können.

Natürlich ist jetzt zu erwarten, dass in einzelnen Orten, wo diese Konzerte stattfinden, wie zum Beispiel in Gelsenkirchen, die Preise gerade für Übernachtung und Verpflegung steigen.

Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leitung Konjunkturpolitik in der Abteilung Makroökonomie

Foto: DIW Berlin

Treiben Konzerte von Beyoncé oder Taylor Swift die Inflation an? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat in der aktuellen Folge von Zurück zum Thema“ mit Geraldine Dany-Knedlik vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Karsten Sandhop vom Statistischen Bundesamt erklärt außerdem, welche Rolle der Verbraucherpreisindex für die Inflation spielt.