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Wie teuer wird Heizen diesen Winter?

Die Heizkosten drohen in diesem Winter zu explodieren. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher trotz steigender Kosten nicht aufs Heizen verzichten müssen, braucht es kurzfristige Maßnahmen aus der Politik.

Etwa die Hälfte der deutschen Haushalte heizt mit Gas. Weil der letzte Winter sehr kalt war, sind die Gasspeicher aktuell vergleichsweise leer und Nachschub unter anderem aus Russland kommt nur langsam. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen deshalb damit rechnen, dass die Heizkosten in diesem Winter um mehr als zehn Prozent steigen.

Gründe für die steigenden Heizkosten

Auf die leeren Gasspeicher und die stagnierenden Lieferungen trifft eine erhöhte Nachfrage nach Gas, erklärt Umwelt- und Ressourcenökonom Andreas Löschel von der Ruhr-Universität Bochum. Russland nutze aktuell seine Marktmacht, um die Preise zu seinem wirtschaftlichen Vorteil zu gestalten.

Diese Preisentwicklung wird in den nächsten Jahren anhalten und es ist gewollt, dass die fossilen Energieträger mit der Zeit teurer werden, damit die Klimaneutralität gelingen kann.

Andreas Löschel, Professor für Umwelt- und Ressourcenökonomik

Foto: Katja Marquard

Den seit Anfang 2021 geltenden CO2-Preis hält Löschel für eine sinnvolle Verteuerung. Bei der aktuellen Kostenexplosion würde er außerdem eine eher geringe Rolle spielen.

Wer hat die Verantwortung?

Von der aktuellen Preissteigerung sind vor allem die fossilen Energieträger betroffen. Mieter und Mieterinnen haben selten die Möglichkeit, selbst zu wählen, wie sie heizen wollen. Franz Michel vom Deutschen Mieterbund fordert von der Politik eine Garantie, dass niemand in diesem Winter frieren muss. Kurzfristige Maßnahmen könnten finanzielle Unterstützungen wie etwa Gutscheine sein.

Haushalte, die ihren Zahlungen nicht nachkommen können, vom Netz zu nehmen, ist keine Option. Die Mieter können nichts für die aktuelle Entwicklung. 

Franz Michel, Deutscher Mieterbund

Foto: Franz Michel

Über die Gründe für die steigenden Heizkosten spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Andreas Löschel. Er ist Professor für Umwelt- und Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum. Auf welche Hilfen Verbraucherinnen und Verbrauchen nun hoffen können, erklärt Franz Michel, Referent für Wohnungs- und Mietenpolitik beim Deutschen Mieterbund.

Redaktion