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Wohin mit den Windrädern?

Zwei Prozent der Bundesfläche sollen künftig für Windkraftanlagen ausgeschrieben werden. Aus Sicht des Klimaschutzes ein wichtiger Schritt. Doch im Vorfeld gab es immer wieder Streit zwischen den Bundesländern und der Regierung.

Ein neues Klimaschutzgesetz

Mit rund 45 Prozent spielt die Windenergie im Stromsektor eine bedeutende Rolle unter den erneuerbaren Energiequellen. Das am Mittwoch vom Kabinett verabschiedete „Wind-an-Land-Gesetz“  soll jetzt den Ausbau von Windkraftanlagen erhöhen. Bis 2032 sollen schrittweise zwei Prozent der Bundesfläche für Windkraft ausgeschrieben werden. Die Verteilung ist dabei je nach Bundesland unterschiedlich: In Stadtstaaten sollen nur 0,5 Prozent der Landesfläche genutzt werden, in Bundesländern wie Brandenburg oder Niedersachsen mehr als 2 Prozent.

Mit dem neuen Gesetz übt Wirtschaftsminister Robert Habeck Druck auf den Bundesländern aus. In Bayern, Brandenburg und Sachsen existieren zum Beispiel schon gewisse Abstandsregeln zu Wohnhäusern. Diese können jetzt außer Kraft gesetzt werden, um die geforderten Flächen zu schaffen. 

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist mit einer ungeheuren Beschleunigung fortzusetzen.

Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group

Foto: DWR Eco GmbH

Klimaschutz nicht ohne Naturschutz?

Die Forderungen nach mehr Windkraft folgen aus dem langsamen Ausbau der Windkraftanlagen in den vergangenen Jahren. Dass der Ausbau an anderen Stellen die Aushebelung von bisherigen Gesetzen fordert, wird besonders im Naturschutz kritisiert. Nicht alle sprechen sich für den Schritt der Energiegewinnung aus, so sind Naturschützende in Sorge um bedrohte Lebensarten.

Tierarten können mit den Windkraftanlagen kollidieren.

Katharina Stucke, Naturschutzbund NABU

Foto: M. Matthai / NABU

Warum das „Wind-an-Land-Gesetz“ notwendig ist und wie sich Naturschutz und Klimaschutz verbinden lassen, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit dem Präsidenten der Energy Watch Group Hans-Josef Fell und Katharina Stucke vom deutschen Naturschutzbund NABU.