Allein vor sich hingrübeln oder wild im Team diskutieren, wie kommen die besten Entscheidungen heraus? Dazu gibt es viele verschiedene Antworten. Der experimentelle Wirtschaftsforscher Matthias Sutter kennt einige davon.
Matthias Sutter hat ursprünglich mal Theologie studiert, sich dann allerdings dafür entschieden in die experimentelle Wirtschaftsforschung und Verhaltensökonomie zu gehen. Hoffentlich hat er damals bei der Entscheidung andere um Rat gefragt, denn die Forschung – u. a. auch seine eigene – zeigt: Wer erst verschiedene Perspektiven einholt und dann eine Entscheidung trifft, der fährt besser.
Heute ist Prof. Dr. Matthias Sutter Direktor und Wissenschaftler am Max-Planck-Institut in Bonn. Er erforscht, wie sich Menschen verhalten, wenn ökonomische Anreize mitspielen. Dabei stellt er seinen Probandinnen und Probanden Aufgaben wie diese: Stellen Sie sich vor, Sie bekommen 100 € – wie viel davon geben Sie an eine Person ab, die Sie nicht kennen? Die Frage danach, wie sich Menschen entscheiden, ist zentral für Matthias Sutters Arbeit.
Und die Frage danach, wie sie sich am besten entscheiden. Denn Experimente haben gezeigt, dass kleine Teams von drei Menschen häufig bessere Entscheidungen treffen als Einzelpersonen. Und sie arbeiten am besten hierarchiefrei, demokratisch und mit hoher Fehlertoleranz.
Es ist wichtig verschiedene Perspektiven in einer Diskussion zuzulassen. Wenn es gut gelingt und jeder seine Ansichten anbringen kann, ohne Furcht zu haben, vor anderen als dumm dazustehen, dann hilft das dabei, verschiedene Aspekte besser zu beleuchten.
Matthias Sutter, experimenteller Wirtschaftsforscher
Lara-Lena Gödde spricht in der zweiten Folge von „Ach, Mensch!“ mit Matthias Sutter darüber, wie Menschen sich entscheiden, wie er das herausfindet und wie die nächsten Schritte seiner Forschung aussehen.