Alternative Bestattung

Nachhaltig sterben, digital weiterleben

Was passiert mit mir, wenn ich tot bin? Am häufigsten wird der Körper entweder verbrannt oder es gibt eine Erdbestattung. Aber das sind noch längst nicht alle Bestattungsmöglichkeiten.

Gefriergetrocknet unter die Erde

Bestattung 2.0: Wer sich gerne umweltbewusst bestatten lassen möchte, für den gibt es bislang noch nicht allzu viel Auswahl. Eine Möglichkeit für die Zukunft könnte die Promession sein.

Der Körper wird dabei auf 196 Grad minus tiefgefroren. Durch Vibrationen zerfällt er dann zu einem feinen Pulver. Dieses Pulver ist geruchsfrei und organisch abbaubar. Die schwedische Biologin Susanne Wiigh-Mäsak hat das Verfahren erfunden. Bisher wurde es allerdings noch nicht angewendet – und wird es vielleicht auch nicht:

Die Promession ist eine technisch entwickelte Möglichkeit, die aber vollkommen entbehrlich ist. Denn es gibt bessere Alternativen. Oliver Wirthmann, Geschäftsführer des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur

Bestattung: Einfach aufgelöst

Eine weitere neue Bestattungsform ist die Resomation. In einigen US-Bundesstaaten und in Kanada gibt es diese Möglichkeit schon. Bei hoher Temperatur und in einer Kalilauge wird die Leiche in sehr kurzer Zeit zersetzt. Am Ende bleibt ein weißes Puder, das die Angehörigen ähnlich wie Asche bestatten können.

Diese chemische Bestattung ist ebenfalls umweltschonender als traditionelle Erd- oder Feuerbestattungen.

Digitaler Friedhof

Auch der Friedhof entwickelt sich weiter. Denn auf immer mehr Grabsteinen gibt es QR-Codes. Die verweisen dann direkt zur Trauerwebsite des Toten. Der digitale Link zu den Verstorbenen ist bisher der einzige Friedhofs-Trend, der auch in Deutschland angekommen ist. Bei neuen Bestattungsarten allerdings sind die Deutschen noch etwas konservativ.

Über die Digitalisierung auf dem Friedhof und neue Bestattungstrends hat detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Oliver Wirthmann gesprochen. Er ist der Geschäftsführer des „Kuratorium Deutsche Bestattungskultur“.

Desweiteren ist zu denken, bei größeren Friedhöfen, warum kann es da kein Trauer-Café geben? Und da geht es auch nicht um Essen und Trinken auf dem Friedhof, sondern darum, den Friedhof als einen Ort des Lebens und der Gesellschaft zu begreifen, wo man auch hingeht.Oliver Wirthmann 

Redaktion: Rewert Hoffer