Ausbreitung chronischer Krankheiten: Diabetes im Slum

Fast Food erobert mittlerweile auch die Entwicklungs-und Schwellenländer. Die zunehmende „Verwestlichung“ hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen in ärmeren Ländern an den Folgen sterben. Experten gehen von 30 Millionen Toten durch Diabetes, Herzleiden und Krebs aus.

In China öffnet jeden zweiten Tag eine neue McDonald’s Filiale, der Chicken Burger verdrängt oft das selbstgemachte Wok-Gemüse. Glaubt man den Rednern beim Weltwirtschaftsforum, ist die Ausbreitung chronischer Krankheiten im Mittleren Osten, in Indien und Afrika „bedrohlicher als die Finanzkrise“. Dabei kostet die Vorbeugung solcher „Zivilisationskrankheiten“, wie man sie bislang nur aus westlichen Ländern kennt, weitaus weniger als die Behandlung der bereits Erkrankten.

Martin Leschhorn Strebel 

Das Problem: Kalorienreiches und überzuckertes Essen wird in den Städten der Schwellenländer immer billiger und deshalb immer beliebter. Kritik wird deshalb auch an der globalen Nahrungs- und Genussmittelindustrie laut: „Die korrumpieren die Regierungen weltweit und überziehen die Armen mit übelstem Junkfood„, so Philip James, Präsident des internationalen Netzwerks zur Erforschung von Übergewicht.

Die Vereinten Nationen haben deshalb jetzt einen Gipfel in New York einberufen, um die Ausbreitung chronischer Krankheiten in ärmeren Ländern aufzuhalten. Ob das gelingen kann und was dafür getan werden muss, erklärt Martin Leschhorn Strebel. Er arbeitet für Medicus Mundi, einem Schweizer Netzwerk für Gesundheitsthemen und beschäftigt sich seit Jahren mit chronischen Krankheiten in Entwicklungsländern.