Chinesische Sonde landet auf dem Mond

Im Funkschatten der Erde

Der chinesischen Sonde „Chang’e 4“ ist es am Donnerstagmorgen gelungen, auf der Rückseite des Mondes zu landen. Zum ersten Mal überhaupt. Doch was ist das Besondere daran?

Der Mond von der anderen Seite

Schwarzer Himmel, brauner Boden und in der Mitte ein Krater. So sehen die ersten Bilder der chinesischen Sonde „Chang’e 4“ aus, die am Donnerstagmorgen vom Mond zur Erde gefunkt wurden. Damit ist China als erstem Land der Erde die Landung auf der Rückseite, der sogenannten „dunklen Seite des Mondes“ gelungen. Also der Seite, die von der Erde abgewandt ist.

Die „dunkle Seite des Mondes“ gibt es tatsächlich gar nicht. [Diese Formulierung] haben Roger Waters und David Gilmour von Pink Floyd auf dem Gewissen. – Ulrich Köhler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Bei der Mission geht es vor allem darum, die Rückseite des Mondes biologisch zu erforschen und wissenschaftliche Experimente durchzuführen. Zum Beispiel, wie der Boden beschaffen ist und ob Gemüseanbau in geschlossenen Räumen, trotz der niedrigen Schwerkraft auf der Oberfläche des Mondes, möglich ist.

Für uns ist wissenschaftlich das interessanteste Ziel, herauszufinden, ob dort Gesteine aus großer Tiefe vom Mond aufgeschlossen sind. – Ulrich Köhler

China will mithalten

Mit „Chang’e 4“ will China zum Raumfahrtprogramm der USA aufschließen. Schon für das kommende Jahr soll die nächste Mission zum Mond starten und bis 2030 soll der erste Chinese auf dem Mond landen. Aber es wird noch weiter gedacht: Es gibt auch schon Pläne für Flüge zum Mars. Doch woher kommt dieser Ehrgeiz, mithalten zu müssen?

Über die erste Landung einer chinesischen Sonde auf der Rückseite des Mondes spricht detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Ulrich Köhler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Der ganz große Schritt […] ist, dass sie im nächsten Jahrzehnt möglicherweise mit Menschen auf dem Mond landen wollen und was das dann für die weiteren Pläne zum Mars bedeutet, das muss man mal abwarten. Das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer.Ulrich Köhler  

Redaktion: Helene Mardicke

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