Schneller als ein Ferrari und luxuriöser als ein Rolls-Royce: Der Facel Vega klingt nach einer traumhaften Kombination! Aber warum sind die französischen Luxusautomobile trotzdem nur etwa zehn Jahre lang gebaut worden?
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Frankreich die Rohstoffe knapp, daher wurden sie rationiert – nicht die beste Zeit für ein Nobelauto. Das hielt den Ingenieur Jean Daninos trotzdem nicht davon ab, sein eigenes Auto zu bauen: den Facel Vega. Und für den wollte er nur das Beste und Teuerste, was der Markt damals bot. Zum Beispiel einen 4,9-Liter Achtzylinder-Motor von Chrysler, wie der Facel Vega 3B einen hatte. Mit seinen 253 PS schaffte er damals maximal 225 Kilometer pro Stunde. Das viersitzige Sportwagen-Coupé wirkte von innen eher wie ein nobles Motorboot. Die großen Fenster und die fehlende B-Säule vergrößerten den Raum zusätzlich.
Die Eleganz des Facel Vega zog damals viele Persönlichkeiten an – so hatten Pablo Picasso, Ava Gardner, Ringo Starr und auch Albert Camus‘ Verleger Michel Gallimard einen solchen Wagen. Stolz auf sein neues Auto drängt Gallimard im Januar 1960 Camus zu einer Fahrt. Camus selbst fährt nicht gerne Auto, er hat Angst vor dem Straßenverkehr, trotzdem lässt er sich überreden. Doch kurz vor Paris gerät der Facel ins Schleudern. Gallimard verliert die Kontrolle über das Auto und prallt gegen einen Baum. Albert Camus stirbt noch am Unfallort, sein Verleger wenige Tage später.
In dieser Folge des detektor.fm-Podcasts „Fahrzeugbrief“ geht es um die französische Nobelmarke Facel Vega. In den 1950er und -60er Jahren baute Firmengründer Jean Daninos elegante Luxusautos mit leistungsstarken Chrysler-Motoren.