FCKW-Emissionen steigen wieder

Comeback der Umweltsünde?

Acht Jahre nach dem Verbot des Treibhausgases FCKW 11 hat ein Forscherteam aus den USA erneut erhöhte Werte festgestellt. Wer ist für die rätselhafte Umweltsünde verantwortlich?

Die Gefahr aus dem Kühlschrank

Als die ersten FCKW, kurz für Fluorchlorkohlenwasserstoffe, im Jahr 1928 entwickelt wurden, war das eine Sensation. Denn die Stoffe galten als bedenkenloser Zusatz für Kühlaggregate oder als Treibstoff für Spraydosen. So dachte man zumindest am Anfang. Mittlerweile ist unumstritten, dass FCKWs die Ozonschicht angreifen und damit den Treibhauseffekt fördern.

Für einen Teil der Ozonschicht war es bis dahin jedoch zu spät, denn die industrielle Produktion von FCKW hatte die Emissionen in der Atmosphäre bereits massiv gesteigert. So entdeckte man 1985 ein großes Ozonloch über dem Südpol.

Rettung der Ozonschicht?

Die Maßnahmen, die die internationale Staatengemeinschaft daraufhin trafen, beinhalteten unter anderem das Verbot von FCKWs in Spraydosen und Kühlschränken. Die Hoffnung: bis 2070 sollte sich das Ozonloch wieder schließen.

Viele Leute haben gesagt: „FCKW ist jetzt gelöst“. Aber ich denke, wir müssen schon noch ein paar Jahre da sein mit unseren Messnetzen und das überwachen. – Stefan Reimann, EMPA

Die Ergebnisse einer Forschergruppe um den Chemiker Steve Montzka von der Fachbehörde für Ozean und Atmosphäre in Boulder in den USA lassen diese Aussicht jedoch in weite Ferne rücken. Denn die messsbaren Emissionen haben nach 2012 zugenommen, und das um geschätzte 13.000 Tonnen pro Jahr.

Ein Umweltkrimi

Doch woher kommt das verbotene FCKW? Gibt es etwa heimliche Umweltsünder oder ist das Treibhausgas ein Nebenprodukt anderer chemischer Prozesse?

Da ist irgendein Prozess am Arbeiten, den wir vielleicht noch nicht kennen. – Stefan Reimann, EMPA

Über die möglichen Gründe der steigenden FCKW-Werte hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Stefan Reimann gesprochen. Er ist Teil der Forschungsgruppe für Klimagase an der Eidgenössischen Materialforschungsanstalt EMPA in der Schweiz.

Die Atmosphären-Wissenschaftler müssen jetzt auch näher an diese Quelle rangehen. Dann kann man vielleicht auch Korrelationen erkennen und sehen: Woher kommt das jetzt genau? Welche Gegend ist betroffen?Stefan Reimann 

Redaktion: Lara-Lena Gödde

Moderation