Forschungsquartett | Bestäuberinsekten

Mehr Schutz für Bestäuberinsekten

Rund 40 Prozent aller Insektenarten sind vom Aussterben bedroht, darunter viele Bestäuberinsekten. Wie lässt sich dieser Rückgang erklären und mit welchen Projekten können die Insekten besser geschützt werden?

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung


Immer weniger Bestäuberinsekten

Bestäuberinsekten sind für das Überleben und die Artenvielfalt unverzichtbar. In der Landwirtschaft spielen sie eine wichtige Rolle, vor allem wenn es um das bestäuben von Pflanzen geht. So kann zum Beispiel eine einzige Wildbiene bis zu 5 000 Blüten bestäuben.

Dem World Wide Fund for Nature (WWF) zufolge sind weltweit rund 40 Prozent aller Insektenarten bedroht — darunter viele Bestäuberinsekten. Ursache für diese Situation ist vor allem der Mensch.

Insekten werden von einer Vielzahl von Faktoren negativ beeinflusst. Die wichtigsten zurzeit, vor allem in Europa und Nordamerika, sind die Landwirtschaft und der Klimawandel.

Demetra Rakosy, Arbeitsgruppe “Räumliche Interaktionsökologie” am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Foto: privat

Mehr Schutz dank Monitoring?

In Deutschland sind inzwischen rund 33 000 Insektenarten bekannt. Forschende gehen aber davon aus, dass ihnen tausende weiterer Arten unbekannt sind. Um das zu ändern, gibt es verschiedene Monitoring-Projekte, wie zum Beispiel das SPRING-Projekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Dabei sollen europaweit Daten zu Schmetterlingen, Bienen, Nachtfaltern und anderen Insektengruppen erhoben werden. 

Das größte Problem ist, dass wir bei vielen Insektengruppen gar nicht wissen, wie es denen geht, weil es die Daten einfach nicht gibt. Das heißt, um herauszufinden, ob Populationen jetzt abnehmen oder zunehmen, brauchen wir Langzeitdaten, am besten Daten von vor 100 Jahren oder vor 50 Jahren bis heute.

Demetra Rakosy

Warum gibt es immer weniger Bestäuberinsekten und wie können diese Tierarten besser geschützt werden? Darum geht es in der neuen Folge vom „Forschungsquartett“ mit detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat. Für die Folge hat detektor.fm-Redakteurin Alina Metz mit Dr. Demetra Rakosy gesprochen. Rakosy ist Post-Doc in der Arbeitsgruppe „Räumliche Interaktionsökologie“ am UFZ in Leipzig.

Wenn ihr mehr über das Artensterben und mögliche Gegenmaßnahmen lernen wollt, dann hört gerne in die Forschungsquartett-Folge vom 11. Mai rein. Da haben wir im Rahmen der Buchmesse ein Interview mit der Biologin Katrin Böhning-Gaese und der Journalistin Friederike Bauer geführt. Zur Folge geht es hier