Forschungsquartett | Besuch auf der CeBIT 2015

CeBIT: Eindrücke aus der Zukunft

Internet of Things, d!conomy, Smart Cities, Big Data. Jedes Jahr zeigt die CeBIT aktuelle und künftige Trends der digitalen Welt. Wir haben sie besucht.

Smart, Smart, Smart

„Smart“‚- Dieses Wort begegnet einem auf der CeBIT 2015 in Hannover an jeder Ecke. Denn „smart“ ist das Zauberwort für unsere vernetzte Welt. Das Smartphone begleitet uns mittlerweile auf Schritt und Tritt, doch in Zukunft sollen alle Gegenstände unseres Alltags „smart“ werden. Das heißt, sie können Daten über sich selbst sammeln, auswerten und mit anderen austauschen. Beim Innovationswettbewerb CODE_n präsentieren zahlreiche Start-Up Unternehmen auf der CeBIT ihre smarten Produkte: Sensoren-Shirts, die Vitalfunktionen analysieren können; Messgeräte, die pharmazeutische Produktionsprozesse in Echtzeit untersuchen; schlüssellose Zugangssysteme für Haustüren; personalisierte Roboter, die Kinder beim Lernen unterstützen sollen.

Alles ist vernetzt

Bei einzelnen smarten Geräten hört die CeBIT allerdings nicht auf: Denn die Geräte sollen untereinander vernetzt sein – das Schlagwort heißt Internet der Dinge, Internet of Things (IoT). Laut Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wird IoT unser Leben revolutionieren.

Das Internet der Dinge wird unseren Alltag und unseren Beruf so ändern wie das Internet der Daten, das wir jetzt so feiern seit 25 Jahren. Beim IoT geht es darum, dass wir auf die Eigenschaften aller Dinge ohne nervige Interfaces zugreifen können.Reinhard Karger 

Doch Vernetzung geht nicht ohne Daten. So sind denn auch Daten der Rohstoff der Zukunft- das Topthema der diesjährigen CeBIT ‚d!conomy‘ soll dieser Entwicklung Rechnung tragen. Die herkömmliche produzierende Wirtschaft kommt ohne Daten kaum noch aus, daneben gibt es noch die Digitale Wirtschaft und den wachsenden Zweig der Datenwirtschaft.

Die Datenerzeugung und Vernetzung wird sich auf Häuser (Smart Homes), unsere Energieversorgung (Smart Grid) und sogar Städte (Smart Cities) ausdehnen. Peter Liggesmeyer vom Fraunhofer-Institut für experimentelles Softwareengineering spricht in diesem Zusammenhang sogar von „Smart Ecosystems“. Dieser Begriff ist der Biologie entliehen. In einem Ökosystem gibt es Akteure, die an gewisse Rahmenbedingungen gebunden sind. Die Akteure versuchen unter diesen Rahmenbedingungen, ihre eigenen Ziele umzusetzen.

Nehmen sie ein Smart Ecosystem wie Mobilität: Mein Ziel ist von A nach B zu kommen, unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen wie: ich will nicht öfter als dreimal umsteigen. Dann sollten die Akteure in diesem Ecosystem in der Lage sein, für Sie eine gute Lösung zu erarbeiten und sich aber selbständig melden, wenn die Lösung nicht mehr gut ist, weil ein Verkehrsmittel ausfällt und eine Alternative besser ist. Der Unterschied zu vorher ist, dass die Systeme proaktiv werden, während sie bisher proaktiv waren.Peter Liggesmeyer  

Die CeBIT ist auch so ein Smart Ecosystem. Unter den Rahmenbedingungen Hallenluft und Hektik kommen Wissenschaftler, Unternehmer und Politiker zusammen, um über technische, rechtliche und gesellschaftliche Entwicklungen und Möglichkeiten zu diskutieren und neue Ansätze anzustoßen.

Die detektor.fm-Reporter Max Heeke und Michael Sattler haben die CeBIT 2015 besucht und sind -wenn auch widerwillig- aus der Zukunft zurückgekehrt, um über die CeBIT zu berichten.

Redaktion